"Die Handlung (ʿAmaal) ist etwas
anderes als Glaube und Glaube ist etwas anderes als die Tat, gemäss
dem
Beweis, dass der Gläubige oftmals von der [Verpflichtung einer] Tat
entbunden wird und es ist nicht möglich, zu sagen, dass er vom Glauben
entbunden wurde. So ist es also mit der menstruierenden Frau (Hhaaʾiḍ) und der
Frau im Wochenbett (Nafsaaʾ), Allah (subhhaanahu wa taʿaalaa) entbindet sie von
[der Pflicht] des Gebets und des Fastens und es ist nicht möglich, zu sagen,
dass Er sie vom Glauben entbunden hat oder dass Er ihr das Verlassen des
Glaubens befohlen hat. Das Gesetz (Scharʿ) sagt ihr: „Lass das Fasten,
vollziehe es später.“ Aber es ist nicht möglich, zu sagen: „Lass den
Glauben, sodann vollziehe es später.“ Es ist erlaubt, dass gesagt wird: „Es
gibt für den armen Mann keine Verpflichtung zur Zahlung der Zakah
(Almosensteuer).“ Aber es ist nicht erlaubt, dass gesagt wird: „Es gibt für
den armen Mann keinen Glauben.“ Die Vorherbestimmung von Gut und Schlecht
ist komplett von Allah (subhhaanahu wa taʿaalaa), denn wenn jemand annimmt, dass
die Vorherbestimmung von jemand anderem auss
er Ihm ist, wird er ungläubig an
Allah (suhhḥaanahu wa taʿaalaa) und sein Monotheismus (Tawhhiid) wird ungültig,
wenn der Monotheismus sein Glaubensbekenntnis war."
Aus Kitāb
Al-Waṣiyya von Imaam Abu Hanifa (Möge Allah
seine Seele heiligen).
Sünden (Plural:
Dhunuub ذنوب) sind
Handlungen durch welche sich der Sünder selbst und eventuell auch
andere in der spirituellen Beziehung zu seinem Schöpfer schädigt und
betrügt. Vorausgesetzt der Sünder ist ein
Mu'min (Gläubiger),
dann sollte er der Bedeutung nach wissen, welche Handlungen
Alllah
als Sünde im
Qur'aan offenbart hat und was Sein
Gesandter
dazu erklärt hat. Von der Wurzel her bedeutet Dhanb:
Schwanz, Ende, Nachfolger, Handlanger und die Sünde ist ein
Schwanz den sich der Sünder mit sich trägt; Handlanger des Teufels.
Würde sich der Sünder die Sünde beim Sündigen nicht als Vorteil
vorgetäuschen, würde er ohnehin nicht sündigen, doch in seiner
Seelenbereitschaft zum Selbstbetrug, findet
Schaitdaan
(Satan) seine Chance zur Verführung. Neben
dhanb finden sichim Qur'aan auch die Begriffe
Ithm, Khati’ah, Dschurm, Dschunah, Haradsch,
für "Sünde" und Gelehrte haben deren unterschiedliche Bedeutung
differenziert, sind jedoch oft austauschbar.
Wörtlich: Neuerung; gemeint
sind vor allem Neueinführungen im
Bereich der Grundlehren und der Rituale des Islam, der rituellen
einzelne Handlungen und
welche der
Sunnah
inhaltlich widersprechen, oder diese Bereiche in ihtrer Bedeutung beschädigen.
Also
Neueinführungen
in den Bereichen
'aqiidah,
'Ibadah
(Anbetung) und Sunnah. Der
Gelehrte Asch-Schaafii
prägte den Unterschied zwischen einer lobenswerten und einer
verwerflicher bid'ah, doch wird diese Aussage missbraucht und nach
Bedarf verdreht. Jede
Bid'ah, welche dem Qur'aan, der Sunnah, dem
Idschma' (Konsens
der Gelehrten)
und den anerkannten Überlieferungen der
ss
ahhaabah
(Gefährten des Propheten)
sinngemäss
widerspricht, ist verwerflich.
Handlungen
haben ihren Wert durch die jeweilige
Niyyah
(Absicht) und haben ihren Kontext im Lebens nach dem Tod. Eine gute Absicht, ohne
Anstrengung zur entsprechenden Handlung - obwohl die Möglichkeit besteht -
wird wertlos. Die
Menschen
werden von Allah
am
Jaumu-l-qiamah (Tage des
Gerichts), nach ihren Handlungen befragt. Handlungen sollten daher stets mit dem
Qur'aan (Offenbarung Allahs ),
den
Hhadiithen (Erklärungen des Propheten
Muhammad -
Allahs Friede und Segen auf Ihm)
hinterfragt werden...... die
Arkaan (Säulen des Islam) sind die für alle Muslime
verpflichtenden Handlungen, sofern sie dazu in der Lage sind.
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