Leben Tod Vorbestimmung Terrorismus
Ohne
jeden Anspruch auf Vollständigkeit. von Muhammad Abu Bakr Mueller
Ist
töten für Muslime erlaubt?
Nein.
Weder Mensch noch Tier darf grundsätzlich getötet werden. Allah
ist der
Schöpfer allen Lebens und niemand hat das Recht darüber zu entscheiden.
Gibt
es Ausnahmen, in denen Muslime töten dürfen?
Ja. Zur
Verteidigung des eigenen Lebens oder wenn Islam attackiert wird. Tiere dürfen
im Namen Allahs als Nahrung getötet werden oder auch bei Gefahr und Krankheit.
Bei gewissen Vergehen hat Allah
die Todesstrafe angezeigt. Es darf allerdings
niemand ohne allgemein nachvollziehbare Beweise bestraft werden.
Gibt
es die Vorbestimmung Allahs?
Ja, absolut und für jedes
kleinste Ereignis ohne Ausnahme.
Ist es
Vorbestimmung wenn jemand durch Krankheit oder Mord oder im Kampf stirbt?
Ja. Jede
Geburt und jeder Tod ist von Allah
bestimmt und keine Macht der Welt kann Seine Bestimmung ändern oder beeinflussen. Das Gute wie das Böse unterliegt
Allahs Bestimmung. Auch das, was als medizinische "Lebensverlängerung"
erlebt wird, ist nichts als Vorbestimmung.
Wieso
sollte sich der Mensch um etwas bemühen, wenn der Tod zu einem gewissen
Zeitpunkt Bestimmung ist?
Wer an der
Vorbestimmung zweifelt, ist kein Muslim und das ist Basiswissen aller
Muslime. Die
Antwort kann aber nur im Kontext des Lebens nach dem Tod verstanden werden, denn der
Mensch wird nach dem Tod für seine Handlungen belohnt oder bestraft. Was in
der Welt geschieht, ist von Allah
vorbestimmt und der Mensch kann keinerlei
Resultat erzwingen. Was der Mensch jedoch kann, dass ist Absichten fassen,
und seine verstecktesten Absichten sind von Allah
nicht verborgen und sind zur
Beurteilung seiner Handlungen im Qur'aan versprochen worden. Das ist eines
der zentralen Themen nicht nur im Islam. Die moderne westliche Welt, der
Kommunisten und andere Denker billigen sich jedoch selbst zu die Macht über
Resultate zu besitzen. Das tiefere Verständnis dieser Zusammenhänge wird
oft "Islamische Mystik" genannt; ohne aber einen mystischen Lehrer zu haben, ist es
nicht aber möglich zum erlebten Verständnis vorzudringen.
Sind
Terrorakte göttliche Vorbestimmung?
Sicher.
Was spricht dagegen auss
er einem kranken Gottesbild. Die Vorbestimmung ist aber
keineswegs als Legitimierung für Verbotenes zu verstehen. Der Mensch kann den
göttlichen Plan durch Selbstanstrengung nicht verstehen. Die Geschichte der Muslime
ist voll mit grauenvollen Ereignissen
gegen sie und untereinander, doch niemand von Ihnen zweifelt an der Vorbestimmung. Es hat zwei
bekannte theologische Gruppen gegeben, welche die Vorbestimmung bzw.
den freien Willen leugneten. Beide Gruppen sind im Namen des Islam in Erscheinung getreten und es gibt sie noch
immer, obwohl sie heute in anderer Form auftreten. Diese vom Islam
abweichenden Ansichten
wurden schon vor ihrem geschichtlichen Erscheinen vom Propheten (der Friede
und Segen Allah
sei auf ihm) "prophezeit". Die eine Gruppe sagt, alles unterliegt der
Entscheidung
des Menschen (also etwa die heutige westliche, nichtmuslimische wissenschaftliche
Geisteshaltung) und die anderen sagen, der Mensch ist sozusagen
für seine Taten nicht verantwortlich, weil doch alles vorbestimmt ist (wie
teilweise
in der heutigen Psychologie anzutreffen). Beide Gruppen stehen
auss
erhalb des Islam, auch wenn sie kulturell im Islamischen Leben (kulturelle
Oberfläche) integriert
sein mögen und als Muslime auftreten. Wer das nicht versteht, hat noch nie
etwas von Islam verstanden.
Glauben
Muslime an ein Leben nach dem Tod?
Ja.
Dies ist ein absoluter Glaubensbestandteil des Islam. Das ganze Leben würde sich
sonst nur in Evolutionstheorie und Sinnlichen Wahrnehmungen abspielen. Wer das Leben nach dem Tod leugnet, der
reduziert ganz konkret sein Leben auf eine physikalische Ebene, wobei er aber
trotzdem das Leben nach dem Tod begegnen wird. Islam ist für das leugnende Bewusstsein nur als Kultur bzw. als ethnologisches Phänomen feststellbar.
Üblicherweise sind positiv beabsichtigte Berichte von Nichtmuslimen nur
auf dieser kulturellen Ebene reflektiert, so dass das Leben nach dem Tod und
andere Glaubensgrundteile relativiert werden. Es heisst dann z.B.: ..."nach
Islamischer Auffassung lebt der Mensch nach dem Tod weiter.......".
Sozusagen für "uns" (Nichtmuslime) ist das ja nicht gültig oder
relativ zu sehen.
Ist es wahr, dass ein
Muslim, welcher für den Islam stirbt, direkt in das Paradies gelangt?
Ja. Die Voraussetzung
ist aber, dass im Zuge der Ereignisse die zu seinem physischen Tod führten,
keine (versteckten) weltlichen Interessen, wie etwa Berühmtheit, Bereicherung,
persönliche Rache, Macht, usw. involviert waren. Ein heikles Thema und nur
Allah
kennt die Herzen der Menschen. Der Märtyrer (Schahiid) ist lebendig und
nicht tot.
Ist für Muslime
Selbstmord erlaubt und gelangt der Muslim durch Selbstmord "für
Allah
" in das Paradies?
Nein. Selbstmord ist
für Muslime strikt untersagt. Der Gedanke für Allah
Selbstmord zu begehen ist
in sich widersprüchlich, da Selbstmord eine Art Mord ist und der
Mensch kein Recht hat über Leben und Tot zu entscheiden. Die Hoffnung für
den Islam zu sterben, ist dagegen kein Selbstmord; z.B. im physischen
Kampf, auch wenn die Wahrscheinlichkeit des Todes extrem hoch ist.
Wenn Selbstmord
verboten ist und "nicht in das Paradies führt, wie kann es dann sein, dass
Muslime Handlungen begehen, bei denen der eigene Tod eine Voraussetzung ist? Ist
das nicht auch Selbstmord ?
Ja das ist Selbstmord.
Vermutlich stellt sich für die Betroffenen der Sachverhalt aber anders dar; eben
falsch, wie ich überzeugt bin. Wahrscheinlich erachten sie ihre Handlung nicht als Selbstmord
sondern einfach
als Kampfmethode, indem sie sich nicht als Terroristen sehen, sondern
als Bekämpfer des Terrors der, ja tatsächlich gegenüber
den Muslimen (auch Nichtmuslimen) stattfindet. Die Massenmorde, welche an
muslimischen Völkern geschehen sind und geschehen, sind vermutlich Motive für allerhand
Handlungen, die womöglich den Selbstmord untergeordnet erscheinen lassen. Diese Morde, Unterdrückungen, Ausbeutungen an Muslimen mit verschiedensten Mitteln spürt
man in den USA und in Europa ja nicht direkt, doch übertreffen sie bei weitem
die Terrortattake sowohl an Zahl der Toten, als auch in
der gezielten individuellen Brutalität und Andauer gegenüber dem, was
Menschen im Namen des Islam tun. Am bekanntesten sind
derzeit die Ereignisse in Palästina, Chechenien, Bosnien und lange Jahre in
Afghanistan, doch gibt es da viel mehr.
Gleichzeitig sind die Medien fast immer in der Hand der Unterdrücker, so dass die Bevölkerungen
der Unterdrücker in vollkommener Täuschung leben und mit Hass auf
die Muslime insgesamt (also nicht nur auf Selbstmörder Terroristen) reagieren, obwohl sie nicht die Unterdrücker sind. Ich
nehme an,
das sind Gründe welche als Legitimationen für Selbstmordattentate genützt
werden. Man kann bei den Toten ja nicht nachfragen.
Wie könnte der Terror, den die westliche Welt
erlebt, abgeschafft werden.?
Die Abschaffung der
Machtansprüche der USA und Israels und teilweise noch Europas über andere Völker und Gebiete, die
Unterdrückung durch Wirtschaftsysteme, die Ermordung und Ausbeutung anderer
Völker bzw. derjenigen Menschen, welche unschuldig für das globale Geschäft
mit dem Tod und unerfassbaren Leid bezahlen müssen. Das betrifft nicht
nur Muslime. Einige
hundert Familien besitzen fast alles auf der Welt. Vermutete Terroristen sind harmlos im
Vergleich zu dem, was wirtschaftliche Drahtzieher und Börsenspekulanten
auslösen: Verhungern,
sterben auf der Strasse inmitten von Zusehern in Schmutz und Elend. Aber da
kaum jemand daran denkt etwas abzugeben (ich meine nicht Spenden, sondern das System) wird es vermutlich immer wieder Krieg geben. Islam
anzunehmen wäre sicher die die beste Lösung, denn dann unterliegt die
Aufteilung der Güter dem Islamischen Gesetzt. Das mildert bereits in dieser
Welt.
Warum denken im
Westen viele Menschen von Muslimen wie über eine Mörderbande ?
Zum einen ist die
weltweite Medienmacht nicht in der Hand der Muslime. Es handelt sich um eine
Hirnwäsche, die bereits in der Volkschule beginnt. Das, und vieles wirkt auf
die Gedanken der Menschen. Islam ist nicht mit einer Ausbeutergesellschaft
verträglich. Islam kann nicht säkular sein, so dass der Schwindel von der
getrennten Macht unbemerkt bleibt. Es gibt daher viele Gründe, dass die
Ausbeuter Islam als Gefahr für ihre Ausbeutungen empfinden. Heute
gehören eine Reihe von sogenannten Islamischen Ländern längst der
Ausbeutergesellschaft an.
Was bedeutet Dschihaad?
Wörtlich heisst Dschihaad etwa "Anstrengung", ohne etwas Bestimmtes
auszusagen. Als
Islamischer Terminus ist eine Anstrengung im Sinne des Islam gemeint.
Geschichtlich hat Dschihaad sehr oft den physischen Kampf mit Waffen bedeutet. Alles
Definitionen sind zutreffend. Die Berechtigung für den
bewaffneten Kampf gegen Nichtmuslime wurde fast immer nur im Zusammenhang mit
Verteidigung geplant. Es
ist aber unwidersprochen, dass schon immer irgendwelche Handlungen als Dschihaad verstanden
wurden und werden, sofern die Absicht wirklich für den Islam ist; der
physische Kampf ist eine sehr deutliche Form des Dschihaad, denn der Kämpfer
riskiert dabei sein Leben. Es hat da
niemals eine neues Verständnis davon gegeben, wie man etwa von Orientalisten
hört, sofern es sich um befolger der Rechtsschulen handelt. Urlaub für Muslime ist
Dschihaad.
Wie teilen Muslime
die Welt in religiös-geographischer Hinsicht ein?
Es
gibt das Gebiet des Islam (Daaru-l-Islam) welches dort ist, wo die
Schari^ah als
Staatsordnung existiert und/oder die Bevölkerung muslimisch ist. Dann gibt es das Gebiet
wo Nichtmuslime leben (Daaru-l-Kufr), aber nicht in einem physischen Kampf mit Muslimen
verstrickt sind und drittens, das Gebiet des Kampfes (Daaru-l-Harb), wo
physisch gegen bzw. für den Erhalt des Islam gekämpft wird. Früher waren
diese Begriffe sehr konkret auf fassbare Gebiete bezogen; heute ist das nicht immer
klar und verschiede
Interpretationen sind unter den Muslimen zu diesem Thema aufkommen.
Warum gibt es keine
einheitliche Führung unter den Muslimen.
Das Khalifat wurde
vorwiegend durch die Engländer (In Zusammenhang mit der Zionistischen Bewegung)
systematisch in seiner Restfunktion zerstört. Es war die Absicht, die
Muslime aktionsunfähig zu machen, weil der Khalif entschied, ob und wo
gekämpft wurde. Als Resultat der Zerstörung des "Khalifat" gibt es
nun Millionen selbsternannter "Khalifen" (richtiger Plural ist Khulafaa')
und die entscheiden individuell wann und wie und mit welchen Mitteln gekämpft wird
und viele die Rechtschulen
verliess
en und folglich unbefugte Rechtsentscheidungen treffen, was zusätzliche Uneinigkeit (fitna)
unter den Muslimen entfacht hat.
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