Astronomische Bestimmung der Ersten der beiden Monate Ramadān
und Šawwāl [am Beispiel] des Hiğriyy-Jahres 1422 n.H.
Übersetzung aus dem Arabischen: © Gerhard Amad Kaufmann – Mörlenbach –
RamaÑān 1422 n.H. –
Dezember 2001 n.J. [Dieser Bericht zeigt nicht was richtig ist, sondern nur
welche Berechnungskriterien von denjenigen herangezogen werden, welche die
Sunnah der Mondsichtung verwerfen und den Monatsbeginn nach Berechnung
vorziehen.] (Direkte Anwendung für die Vereinigten Arabischen Emirate und
einige arabische Hauptstädte) Prof. Dr. Hamīd Mağūl al-Na'īmiyy | Abteilung
Physik – Fakultät der Wissenschaften – Universität der UAE | Islam.at
[...] = Anmerkung
Zusammenfassung:
Es erfolgte eine Berechnung des Zeitpunkts der Geburt des Neumonds der
beiden Monate RamaÑān
und Šawwāl des Hiğriyy-Jahres 1422 nach astronomisch-physikalischen Methoden
für eine Anzahl von Hauptstädten arabischer Staaten. Für sie erfolgte eine
Berechnung der Position des Hilāls, seines Alters und der Dauer seines
Verweilens [über dem Horizont] in der Nacht des 29. der beiden Monate Ša?bān
und RamaÑān, und
[daraus] folgend fand eine Bewertung der Sichtung des Hilāls statt, indem
[wir] die geographischen, meteorologischen und geometrischen Faktoren in
Erwägung zogen. Gemäss dem zuvor Erwähnten fanden wir das Folgende:
1.
Hinsichtlich des Monats RamaÑān:
Der Hilāl wird nicht gesichtet am Donnerstagabend, dem 15.11.2001 n.J. (am
Abend des 29. des Monats Ša?bān)
in irgendeinem der Staaten der arabischen und islāmischen Welt, aber er wird
deutlich gesichtet werden am Freitagabend, dem 16.11.2001 n.J. Wenn wir die
tatsächliche Sichtung in Erwägung ziehen, wird der Erste des Monats RamaÑān
(nach Allāhs Wille) am Samstag, dem 17.11.2001 n.J. sein, wenn wir jedoch
die Geburt des Neumonds und sein Vorhandensein mit einem geringen Alter am
Horizont am Donnerstag, dem 15.11. [in Erwägung] ziehen, wird der Beginn des
Monats RamaÑān am
Freitag, dem 16.11. sein.
Es wird erwartet, dass einige Staaten den Ersten des Monats RamaÑān
am Freitag, dem 16.11.2001 n.J. beginnen, weil sie den Beginn des Monats Ša?bān
auf Mittwoch, den 17.10.2001 n.J. festgesetzt haben, oder weil sie die
Geburt des Neumondes und sein Vorhandensein am Horizont am Donnerstag, dem
15.11. ohne seine Sichtung in Erwägung ziehen. (Wobei zu bemerken ist, dass
der Erste des Monats Ša?bān
am Donnerstag, dem 18.10.2001 n.J. war.)
Jenes bedeutet, dass einige islāmische Staaten
den Monat RamaÑān am
Freitag, dem 16.11.2001 n.J. beginnen werden, andere Staaten am Samstag, dem
17.11.2001, und einige wenige Staaten werden den Monat RamaÑān
am Sonntag, dem 18.11.2001 n.J. beginnen.
2.
Hinsichtlich des Monats Šawwāl (das gesegnete Fest
des Fastenbrechens) wird erwartet, dass der Hilāl am Sonntagabend, dem
16.12.2001 n.J. gesichtet wird und der Beginn des Monats Šawwāl (der erste
Tag des gesegneten Fests des Fastenbrechens) des Jahres 1422 n.H. (nach
Allāhs Wille) am Montag, dem 17.12.2001 n.J. ist. (Es wird erwartet, dass
die meisten der arabischen und islāmischen Staaten sich auf dieses Datum
einigen.)
1.
Einleitung
Da die Berechnung des Zeitpunkts der Geburt des Neumonds und die Berechnung
seiner Position zu jedem geforderten Zeitpunkt und für jeden möglichen Ort
in der Welt sehr gut möglich ist, und mit hoher Genauigkeit, zu der in
astronomisch-wissenschaftlicher Hinsicht kein Zweifel aufkommt, nahm der
Mensch seit alters her diese Berechnungen als Grundlage für die Bestimmung
der Kalender und die Berechnung der Monate und ihrer Anfänge. Die alten
Zivilisationen, wie die Babylonier, die Chinesen und die (alten) Griechen,
nahmen die Mondmonate als Grundlage ihrer Kalender an, und dies war einer
der Hauptgründe dafür, der die Astronomie in jenen Zivilisationen nach vorn
antrieb. Noch immer nehmen zahlreiche Nationen in diesen unseren Tagen die
Mondmonate als Grundlage ihrer Kalender an, insbesondere die Muslime, indem
sie die meisten Gottesdienste und religiösen Anlässe in enge Verbindung mit
den Mondmonaten bringen, „wie das Fasten, die Wallfahrt und die Feste“.
Denn das Thema der Bestimmung der Ersten der Mondmonate und was von ihnen an
islāmischen religiösen Anlässen abhängt, ist sehr wichtig in der islāmischen
Welt. Jenes aus dem Grund, dass einige Probleme existieren, die den Muslimen
gegenwärtig zu schaffen machen, wie z.B. eine Diskrepanz der Zeiten des
Fastens und der Feste. Sobald (z.B.) der gesegnete Monat RamaÑān
beginnt, beginnt mit ihm [auch] der Disput in den islāmischen Ländern über
seinen ersten und letzten Tag, und das Ergebnis jener Dispute, die in
[Meinungs]verschiedenheit enden, ist, dass die Völker einiger islāmischer
Länder an einem früheren Tag fasten und die Völker anderer Länder am
späteren Tag. Und die selbe Situation wiederholt sich bei den Festen und den
anderen religiösen Anlässen.
Diese [Meinungs]verschiedenheiten ergeben sich aus der Verwendung
verschiedener Methoden untereinander zur Definition der Ersten dieser
Monate, darüber hinaus sind die islāmischen Länder auf der Oberfläche der
Erdkugel voneinander getrennt. Denn in einigen islāmischen Ländern werden
die Ersten dieser Mondmonate durch die Berechnung definiert, indem sie ihre
Berechnungen auf Grundlage der Zeit der Konjunktion durchführen und bei
ihnen wird [dann] der Erste des Mondmonats bekannt gegeben. In anderen
Ländern stützt man sich auf den Zeitpunkt, an dem es möglich ist, den Hilāl
zu sichten, und bei ihnen gelten die Tage, die auf die Tage der Sichtung
folgen, als erste Tage der genannten Monate. Und es gibt [noch] andere
islāmische Länder (die Türkei beispielsweise), die sich auf eine Verordnung
stützen, die ein juristischer Ausschuss auf einer der islāmischen
Konferenzen beschloss, die in Istanbul im Jahre 1978 abgehalten wurden, zur
Bestimmung der Kriterien einer Sichtung des Hilāls unter folgenden
Bedingungen:
1.
Der Winkel der Höhe des Hilāls über den Horizont im
Augenblick des Sonnenuntergangs darf nicht weniger als 5° betragen.
2.
Der Abstandswinkel des Mondes zur Sonne darf nicht
weniger als 8° betragen.
Sobald die obigen Bedingungen nach ihren Berechnungen eintreten oder noch
weitere, so zählte der Tag, der auf den Tag dieser Bedingungen folgte, als
der Beginn jenes Mondmonats.
Der malaysische Professor Dr. MuÙammad
Ilyās bestätigte diese Bedingungen insofern, als er ein Gütekriterium zur
Sichtung des Hilāls bestimmte, wenn das [Mond]alter 24 + 2 Stunden beträgt,
wie auch zahlreiche [weitere] Untersuchungen angestellt wurden auf diesem
Gebiet, Daarunter [auch] eine Untersuchung, die
¡amīd Mağūl und seine
Arbeitsgruppe anstellte. Die Bedingungen des juristischen Ausschusses der
Istanbuler Konferenz wurden schliess
lich weiterentwickelt zu vier
Wahrscheinlichkeiten für die beiden Winkel der Höhe des Hilāls über den
Horizont und seines Abstandes von der Sonne, diese Wahrscheinlichkeiten
werden wie folgt bezeichnet:
Unmöglich – Schwierig – Durchschnittlich – Gut
Man berechnet diese Sichtungsbedingungen für fünf islāmische Städte, bei
deren Auswahl die geographische Verteilung in der islāmischen Welt
berücksichtigt wurde (Makka al-Mukarrama, Baġdād, Istanbul, Marrakesch und
Jakarta), und man zählt den Tag, der auf den Tag mit Sichtungskriterien
folgt, an dem sich eine der obigen Wahrscheinlichkeiten auss
er der
Wahrscheinlichkeit „Unmöglich“ bestätigt, als ersten Tag jenes Mondmonats.
Was diese unsere Untersuchung anbelangt, so bestimmten wir den Ersten der
beiden Monate RamaÑān
und Šawwāl als den Tag, der auf den Tag folgt, an dem sich die Sichtung des
Hilāls bei [Sonnen]untergang ereignet, unter Berücksichtigung seiner Höhe
über dem Horizont, seines Winkelabstands zur Sonne, seines zeitlichen Alters
in Stunden seit dem Augenblick seiner Geburt bis zum Augenblick des
Sonnenuntergangs, sowie der Dauer seines Verweilens über dem Horizont nach
dem Sonnenuntergang. Hier wäre [noch] der Hinweis angebracht, dass
astronomisch der Erste der Tage des Mondmonats der Tag ist, an dem der
Neumond geboren wird.
2.
Die orbitalen und
axialen Bewegungen des Mondes
Der Mond bewegt sich um die Erde in einer Umlaufbahn in Form einer Ellipse.
Diese Umlaufbahn ist nicht regelmäss
ig wegen der auf sie ausgeübten
Gravitationseffekte, in grundlegender Weise durch Sonne und Erde, aber auch
durch einige nahe Planeten. Der Mond befindet sich in seiner Umlaufbahn beim
nächsten Punkt zur Erde in einer Entfernung von 355200 km, dem sogenannten
Perigäum, und nach etwa zwei Wochen seiner Bewegung ist er in einer
Entfernung von 404800 km, oder dem sogenannten Apogäum.
Die Ebene der Mondbahn ist gegen die Ebene der Erdbahn in einem Winkel
geneigt, der sich von 4° 57’ bis zu 5° 20’ verändert wegen des auf die
Mondbewegung ausgeübten Gravitationseffekts der Sonne und der Erde. Deshalb
schneiden sich die beiden Umlaufbahnen in zwei Punkten, den sogenannten
aufsteigenden und absteigenden Knoten, in Anlehnung an die Bewegung des
Mondes im Winter oder im Sommer relativ zur Erdbahn.
Die Knotenlinie (die sie beide verbindende Linie) steht nicht fest, sondern
sie ist rückläufig oder sie dreht sich zurück und sie vollendet 360° ihres
Rücklaufs alle 18,6 Jahre wegen des Gravitationseffekts auf den Mond, d.h.
dass alle 9,3 Jahre jeder dieser beiden Knoten die Stelle des anderen
einnimmt. Die Periode der Rückläufigkeit der beiden Knoten, die sich über
18,6 Jahre ausdehnt, wird Saroszyklus genannt und ihre Entdeckung geht
zurück auf die Babylonier vor etwa 3500 Jahren. Infolgedessen verändert sich
auch die Neigung des Mondes zum Erdäquator und das Mass dieser Veränderung
schwankt zwischen +28° 36’ und ‑28° 36’. Die Ursache dafür ist, dass der
Mond gegen die Erdbahn um ca. 5° 9’ geneigt ist und dass auch die Erdbahn
gegen den Äquator um 23° 27’ geneigt ist, deshalb verändert sich die
Neigung des Mondes von minimal ‑28° 36’ bis maximal +28° 36’. Auch aus
diesem Grund ist der Hilāl manchmal niedrig und ein anderes Mal hoch im
Zenit.
3.
Der Mondmonat ist
„Konjunktions-Monat“
Der (Konjunktions‑)Mondmonat ist bestimmt durch die zeitliche Dauer, die der
Mond zu seinem vollständigen Umlauf um die Erde relativ zur Sonne braucht.
Diese Dauer wird gemessen von einem Neumond bis zum anderen, und sie ist
nicht fest wegen der Natur der Umlaufbahnen von Mond und Erde. D.h. die
Dauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden Neumonden unterscheidet sich von
einem Monat zum anderen, indem sie zwischen 29 Tagen 19 Stunden und 29 Tagen
5 Stunden schwankt. Da dieser Unterschied als sehr gross
gilt, ist seine
Wahrnehmung mit Leichtigkeit möglich, indem er zu Differenzen führt, die
manchmal bei der Bestimmung des Beginns des Mondmonats bis zu zwei Tagen
erreichen. Denn der Durchschnitt des Mondmonats ist 29 Tage 12 Stunden 44
Minuten und 2,9 Sekunden, und um Bruchteile in den Mondtagen zu vermeiden,
einigte man sich auf das Zählen der (Hiğriyy‑)Mondmonate zu 29 oder 30
Tagen.
4.
Die Bestimmung des
Beginns der Mondmonate
Die Bestimmung der Monate der religiösen Anlässe ist möglich durch das
Sichten des Hilāls nach seinem Erscheinen zur Zeit des Neumonds, da der Mond
nur gesehen wird durch die Reflexion der Sonnenstrahlen von seiner
Oberfläche zum Beobachter auf der Erde. Deshalb müssen sowohl die Sonne als
auch der Mond an bestimmten geometrischen Positionen sein im Hinblick auf
den Beobachter, um ihn mit Leichtigkeit zu sichten. Allerdings hängt die
Sichtung von mehreren Faktoren ab, Daarunter sind geographische, und
Daarunter sind meteorologische und geometrische Variablen:
a)
In geographischer Hinsicht sind die islāmischen
Länder auf der Erdoberfläche voneinander getrennt, was zur Leichtigkeit der
Sichtung des Hilāls in irgendeinem Land führt, zur Schwierigkeit seiner
Sichtung in einem zweiten Land, und zur Unmöglichkeit seiner Sichtung in
einem dritten Land. Die Ursache [dafür] ist der Unterschied in den Längen-
und Breitengraden und dessen Einfluss auf Sonnen- und Monduntergang an
verschiedenen Standorten. Manchmal ist die Sichtung des Hilāls an einem
bestimmten geographischen Standort leicht wegen seines Abstands von der
Sonne um einen ausreichenden Winkel vor ihrem Untergang, während seine
Sichtung unmöglich ist an einem Standort, der östlich vom ersten liegt, weil
zur Zeit des [Sonnen]untergangs nicht ausreichend Zeit seit dem Eintritt des
Neumonds verstrichen ist, als dass eine Sichtung des Hilāls möglich wäre.
(D.h. je [mehr] wir uns westlich orientierten und bei Gewissheit über die
übrigen Faktoren, [desto mehr] nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung
zu, da sich nämlich der Hilāl permanent gegenüber der Sonne verspätet und
der Winkel zwischen ihm und der Sonne zunimmt und folglich [auch] die
Zeitspanne seines Verweilens nach Sonnenuntergang zunimmt.)
b)
In Hinsicht auf die meteorologischen Bedingungen, so
umfassen sie zahlreiche Faktoren, die die Schwierigkeit einer Sichtung des
Hilāls vergröss
ern, wie z.B.
-
Einflüsse der Atmosphäre am das Gebiet umgebenden
Himmel (wie ein bewölkter Himmel), der Grad der Temperatur, die
Durchsichtigkeit der Atmosphäre und die relative Feuchte.
-
Der Grad der Rötung des Abendrots und seines Lichts,
der sehr beeinflusst wird durch das Vorhandensein von Staubpartikeln und
anderem.
-
Die Hintergrundhelligkeit des Himmels an der
Beobachtungsposition.
-
Der Einfluss des Schattens der Berge der
Mondoberfläche auf den sichtbaren Teil gegenüber dem Beobachter, weiterhin
die sich ereignenden [Licht-]Brechungen in der irdischen Lufthülle, hinzu
kommen noch die Ausbreitungsprozesse.
Trotz obiger Einflüsse besteht die Möglichkeit zur Bestimmung des ersten
Tags des Mondmonats für irgendein Gebiet auf der Erdoberfläche im voraus
unter Zuhilfenahme der astronomischen Berechnungen.
c)
In Hinsicht auf die geometrischen und zeitlichen
Faktoren der Position des Hilāls, so sind sie ebenfalls sehr wichtig für die
Feststellung einer Sichtung des Hilāls oder des Gegenteils, und sie sind
wie folgt:
1.
Das Mondalter: Die Zeitdauer vom Augenblick der
Geburt [des Neumonds] bis zum Augenblick des Sonnenuntergangs.
2.
Die Dauer des Verweilens des Hilāls über dem Horizont
nach Sonnenuntergang, da nämlich diese Dauer abhängt vom Winkel zwischen den
Umlaufbahnen des Mondes und der Erde, der zwischen 4° 57’ und 5° 20’
schwankt, und die abhängt vom Beobachtungstag und der Position des
Beobachters (Breitengrad).
3.
Die Höhe des Hilāls über dem Horizont zur Zeit des
[Sonnen]untergangs und sein Winkelabstand von der Sonne, der abhängt vom
Alter des Hilāls, seinen Himmelskoordinaten und der Position des
Beobachters.
4.
Der Abstand des Mondes von der Erde und seine
Position in Bezug auf den Beobachter, die Position der Sonne in Bezug auf
den Beobachter, sowie die Höhe des Beobachtungsposition über dem Niveau der
Meeresoberfläche.
5.
Die aktuelle Methode zur Bestimmung der
Anfänge des Monats RamaÑān
und Šawwāl des Hiğriyy-Jahres 1422 n.H.
In der Vorgeschichte nahm der Mond eine besondere Stellung der Zuneigung und
der Heilighaltung bei den Menschen ein, denn es verehrten ihn schon die
Babylonier, die Chaldäer und die alten Ägypter, trotz eines leichten
Unterschieds in den Methoden seiner Anbetung bei diesen Völkern. Aber kaum
kam das Zeitalter des wissenschaftlichen Fortschritts, da unterschied sich
die Angelegenheit des Mondes [davon], da die Menschen anfingen, ihn mit
einem unterschiedlichen, wissenschaftlichen Blick zu betrachten. Die
Wissenschaftler begannen, sich mit seinen Angelegenheiten und dem Studium
seiner Zustände mit korrekten wissenschaftlichen Methoden zu befassen, d.h.
dass die Verwirklichung des Wunders der Landung des Menschen auf seiner
Oberfläche in den Sechzigern des 20. Jahrhunderts eine denkwürdige Tat in
der Geschichte der Menschheit war.
Der Mond ist des weiteren bekannt als ein dunkler Körper, der nicht selbst
leuchtet, sondern das zur Erde reflektiert, was vom Sonnenlicht auf ihn
fällt, so dass er [erst] für die Bewohner der Erde sichtbar wird. Diese
Beleuchtung und die Ausdehnung seiner Fläche sind unterschiedlich je nach
dem täglichen Unterschied des Positionswinkel des Mondes zur Erde und zur
Sonne. Dadurch entsteht die bekannte Erscheinung der Mondphasen, derer sich
die Muslime grundsätzlich bedienen für den gültigen Hiğriyy-Kalender, indem
die Fixierung des Tags des Mondmonat-Beginns durch die Sichtung seines
Hilāls nach Sonnenuntergang am 29. Tag des vorigen Mondmonats erfolgt. Wenn
die Sichtung des Hilāls unmöglich ist, so ist die Vollendung der Frist des
vorigen Mondmonats mit 30 Tagen vorgeschrieben, dann beginnt nach jenem der
neue Mondmonat, und jenes [dient] zum Vollzug der beiden religiösen
Pflichten des Fastens und der Wallfahrt bei den Muslimen. Deshalb war das
Studium der Bewegung des Mondes eine Sache von gross
er Bedeutung zur
Bestimmung der Geburten der Neumonde, die [dann] sehr hilfreich sind bei der
Bestimmung der Anfänge der Mondmonate. Dies ist so, weil die Angelegenheit
des Hilāls gross
es Interesse hervorruft bei den Menschen und insbesondere
[bei] den Muslimen, die in ihren verschiedenen Regionen beharrlich zum
Horizont Ausschau halten um ihn nach Sonnenuntergang zu sichten, und um
einige ihrer religiösen Anlässe zu fixieren. Einige von ihnen haben Erfolg
bei der Sichtung des Hilāls, während die Anderen im Unklaren sind und sich
seine Sichtung [nur] einbilden. Unter ihnen sind welche, die absolut nicht
zu seiner Sichtung imstande waren und die dadurch bei der Festlegung des
Zeitpunkts der religiösen Riten eine Verschiedenheit zwischen den
islāmischen Regionen erreichen. Deshalb finden wir, dass es eine notwendige
Pflicht für die beteiligten muslimischen Astronomen ist, den Muslimen eine
Hilfe anzubieten durch ihre astronomischen Berechnungen, die auf diesem
Gebiet sehr hilfreich sind zur Einengung des Bereichs der
Meinungsverschiedenheit, falls es [eine solche] gibt.
Wie wir auch zuvor schon sagten, nimmt die Umlaufbahn des Mondes um die Erde
die Form einer Ellipse an, ebenso wie es der Fall ist in Bezug auf die
Umlaufbahnen der anderen Planeten, auss
er dass sie sich von ihnen durch ihr
unregelmäss
iges Wesen unterscheidet, und dass sie viele Komplikationen
enthält auf Grund des sowohl durch die Sonne als auch die Erde auf sie
ausgeübten Gravitationseffekts. Deshalb gibt es eine Differenz bei seiner
zentralen Umlaufbahn, die nicht stabil ist, und bei seiner Geschwindigkeit
in der Umlaufbahn, die auch nicht stabil ist. Im Hinblick auf die Existenz
dieser Diskrepanz des zentralen Unterschieds bei der Umlaufbahn verlangt
der Erhalt der wahren Länge des halben Durchmessers der Umlaufbahn des
Mondes das Durchführen notwendiger Korrekturen und das in Betracht ziehen
vieler anderer Faktoren und Einflüsse, die die Bewegung des Mondes, seine
Umlaufbahn und seine Position während seiner Drehung um die Erde
beeinflussen. Denn alle diese Faktoren beeinflussen in der einen oder
anderen Art und Weise die Zeitdauer des Umlaufs des Mondes, die Position des
Mondes am Himmel, sowie seine Ferne und seine Nähe zur Erde. Dazu kommt noch
der Einfluss der Planeten nahe zur Erde auf die Bewegung und die Umlaufbahn
des Mondes, und obwohl diese Einflüsse gering sind, finden sie jedoch ihre
Berücksichtigung in den astronomischen und speziellen Berechnungen, wenn wir
eine hohe Genauigkeit anstreben bei den Berechnungen der Dauer des Umlaufs,
des Augenblicks der Geburt des Neumonds und der Position des Mondes zu jedem
gewünschten Augenblick. Wir interessieren uns bei der Position des Mondes am
Himmel für seinen Abstand zur Sonne, seine Position in Bezug zum Horizont
eines bestimmten Beobachters, die Zeit seines Aufgangs und die Zeit seines
Untergangs und was es noch an anderen Angelegenheiten [gibt], die den
Prozess des Aufsuchens des Mondes und seine Beobachtung erleichtern,
insbesondere bei der Neumondphase. Bei diesen unseren Studien zogen wir alle
diese Angelegenheiten in Betracht, [indem] wir bei diesen unseren
astronomischen Berechnungen sehr viele und komplizierte Gleichungen
verwandten, für deren Erwähnung hier kein Raum ist, so dass uns die
Berechnung des Augenblicks der Geburt des Neumonds für jeden Monat mit sehr
hoher Genauigkeit bis auf weniger als eine Minute möglich war (das Mass des
zu erwartenden Fehlers in den Berechnungen übersteigt nicht eine Minute).
Des weiteren berechneten wir die Position des Hilāls am Himmel zu Beginn
jeden Monats vor Sonnenuntergang und während des Untergangs, und wir
interessierten uns hier bei der Position des Mondes für seine Höhe über dem
Horizont, seinen Abstand zur Sonne, die Zeitspanne des Verweilens des Hilāls
über dem Horizont nach dem Verschwinden der Sonne, sein Alter in Stunden,
seine Position relativ zur Sonne (rechts oder links von der Sonne), sowie
die Form der Mondsichel. Nach der Berechnung des Augenblicks der Geburt des
Neumonds mit astronomischen und wissenschaftlichen Methoden und mit hoher
Genauigkeit, was die Grundlage ist, auf die man sich bei der Bestimmung der
Anfänge der beiden Monate RamaÑan
und Šawwāl stützt, erfolgte die Berechnung des Alters und der Position des
Hilāls und der Wahrscheinlichkeit seiner Sichtung am Himmel am 29. Tag des
vorigen Mondmonats. Denn die Bestimmung der Anfänge dieser beiden Monate
(RamaÑān, Šawwāl)
erfolgt für den Tag, der auf die Sichtung folgt, wenn sie möglich war, oder
[den Tag,] der auf die Vollendung der Frist des vorigen Monats folgt im
Falle, dass die Sichtung nicht möglich gewesen war, gemäss den
astronomisch-wissenschaftlichen Berechnungen, deren genaue Durchführung
innerhalb dieser Studie erfolgte. Die Tabelle 1, Tabelle 2 und Tabelle 3 verdeutlichen die astronomischen Aufstellungen zur
Geburt des Neumonds und zur Wahrscheinlichkeit seiner Sichtung für die
beiden Monate RamaÑān
und Šawwāl des Hiğriyy-Jahres 1422 und für eine Anzahl Hauptstädte
arabischer Staaten. Für Vergleichszwecke verzeichneten wir [auch noch]
einige Modelle für Sichtungskriterien mit dem Ziel der zusätzlichen
Information.
6. Einige Modelle für Sichtungskriterien
des Hilāls
1.
Das Modell nach Schaefer
Das Modell nach Schaefer zur Sichtung des Hilāls zählt zu den genauen
Modellen, das eine Kombination der Einflussfaktoren auf die Bedingungen zur
Sichtung durchführt, indem es die Berechnung einer physikalischen Grösse,
symbolisiert durch R, vornimmt. Es ist das logarithmische Mass für die
Möglichkeit der Sichtung und ist gleich dem logarithmischen Verhältnis des
gesamten Leuchtens des Mondes zum für die Sichtung des Hilāls
erforderlichen Leuchten unter normalen Bedingungen.
R = Log ( Rcalc / Rmin (r) )
Damit nimmt man die Einbeziehung aller Einflussfaktoren auf die
Sichtungsbedingungen vor, wie z.B. die Temperatur, die Feuchte, die
[Luft]verschmutzung, usw.
2.
Andere Sichtungskriterien
Das Kriterium des Malayen Ilyās Mondalter ≥
22 Stunden
Die Kriterien der Konferenz von Istanbul Höhe des Hilāls
über dem Horizont ≥ 5°
Abstand des Hilāls von der Sonne ≥ 8°
Das Kriterium von Schaefer Mondalter
≥ 20 Stunden
Die Kriterien von Kurutak und Dimarka Mondalter ≥ 20
Stunden,
Höhe des Hilāls ≥ 4° und
Abstand des Hilāls von der Sonne ≥ 8°
Die Kriterien von al-Na?īmiyy
Mondalter ≥ 15 Stunden,
Höhe des Hilāls 5° und
sein Abstand von der Sonne 7°
Tabelle
1
Astronomische Aufstellungen für die Zeitpunkte der Geburt des
Neumonds
des gesegneten Monats RamaÑān
1422 n.H. / 2001 n.J.
Staat
Hauptstadt |
Zeitpunkt der Geburt des Neumonds des Monats RamaÑān
1422 n.H. (Ortszeit) |
Tag und Datum |
Uhrzeit
Stunde : Minute : Sekunde |
Grossbritannien / Greenwich |
Donnerstag, 15.11.2001 |
06 : 41 : 01 |
Algerien [/ Algier] |
Donnerstag, 15.11.2001 |
06 : 41 : 01 |
Marokko / Rabat |
Donnerstag, 15.11.2001 |
06 : 41 : 01 |
Tunesien [/ Tūnis] |
Donnerstag, 15.11.2001 |
07 : 41 : 01 |
Libysche Ğamāhīriyya / Tripolis |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Jordanien / ?Ammān |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Palästina / Jerusalem |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Arab. Rep. Ägypten / Kairo |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Jemen / ºan?ā’ |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Libanon / Bayrūt |
Donnerstag, 15.11.2001 |
08 : 41 : 01 |
Irak / Baġdād |
Donnerstag, 15.11.2001 |
09 : 41 : 01 |
Sa?ūdi-Arabien
/ RiyāÑ |
Donnerstag, 15.11.2001 |
09 : 41 : 01 |
UAE / Abū Åabiy |
Donnerstag, 15.11.2001 |
10 : 41 : 01 |
Anmerkungen:
1.
Wir finden mit obiger Tabelle, dass die Sichtung
des Hilāls am Freitagabend, dem 16.11. kurz nach Sonnenuntergang in
allen arabischen Staaten möglich sein wird, daher wird der erste Tag des
gesegneten RamaÑān
des Jahres 1422 n.H. (nach Allāhs Wille) am Samstag, dem 17.11. sein.
2.
Wenn die Beobachtung des Hilāls am
Donnerstagabend, dem 15.11.2001 n.J. erfolgt, so wird der Hilāl nicht
gesichtet werden, da sein Alter klein und seine Höhe über dem Horizont
gering ist. Wenn wir seine Geburt nehmen und sein Vorhandensein am
Horizont an diesem Tag in Erwägung ziehen, so wird der Beginn des Monats
RamaÑān am
Freitag, dem 16.11. sein. Wenn wir hingegen die tatsächliche Sichtung in
Betracht ziehen, so wird der Beginn des RamaÑān
am Samstag, dem 17.11. sein.
3.
Einige Staaten setzten den Ersten des Ša?bān
auf Mittwoch, den 17.10.2001 n.J. fest, jenes bedeutet, dass sie den
Ersten des RamaÑān
so festlegen werden, dass er am Freitag, dem 16.11.2001 n.J. ist. (Wobei
zu bemerken ist, dass der Beginn des [astronomischen] Mondmonats am
Freitag, dem 16.11.2001 ist.)
Astronomische Aufstellungen der Position des Hilāls am Himmel der
UAE / Abū Åabiy
nach Sonnenuntergang am Freitag, dem 16.11.2001 n.J.
Mondalter bei Sonnenuntergang |
ca. 31 Stunden |
Höhe des Hilāls über dem Horizont zur Zeit des [Sonnen]untergangs |
10° |
Winkelabstand des Hilāls von der Sonne |
11° |
Position des Hilāls relativ zur Sonne zur Zeit des [Sonnen]untergangs |
über der Sonne, ein wenig nach rechts |
Zeitspanne des Verweilens des Hilāls über dem Horizont nach
Sonnenuntergang |
50 Minuten |
Winkelposition der Lichtgrenze des Hilāls |
245° |
-
Die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung des
Hilāls am Freitagabend, dem 16.11.2001 n.J. ist gut möglich in Anlehnung
an obige spezielle Informationen, und die Zeitspanne des Verweilens [über
dem Horizont] ist relativ lang. Dies weist darauf hin, dass der Erste
des gesegneten Monats RamaÑān
des Jahres 1422 n.H. am Samstag, dem 17.11.2001 n.J. ist.
-
Die Staaten aber, die den Ersten des Ša?bān
am Mittwoch, dem 17.10.2001 n.J. begannen, werden den ersten Tag des
Monats RamaÑān am
Freitag, dem 16.11.2001 n.J. beginnen. Und auch wenn einige Staaten die
Geburt des Neumondes und sein Vorhandensein am Horizont am Donnerstag,
dem 15.11. in Erwägung ziehen, so werden sie ebenfalls den Ersten des
Monats RamaÑān
auf Freitag, den 16.11.2001 n.J. festlegen, und das ist der
astronomische Beginn des Mondmonats.
Astronomische Aufstellungen für die Zeitpunkte der Geburt des
Neumonds
des Monats Šawwāl 1422 n.H. / 2001 n.J.
Staat
Hauptstadt |
Zeitpunkt der Geburt des Neumonds des Monats Šawwāl 1422 n.H. [Ortszeit] |
Tag und Datum |
Uhrzeit
Stunde : Minute : Sekunde |
Grossbritannien / Greenwich |
Samstag, 15.12.2001 |
20 : 48 : 25 |
Algerien [/ Algier] |
Samstag, 15.12.2001 |
20 : 48 : 25 |
Marokko / Rabat |
Samstag, 15.12.2001 |
20 : 48 : 25 |
Tunesien [/ Tūnis] |
Samstag, 15.12.2001 |
21 : 48 : 25 |
Libysche Ğamāhīriyya / Tripolis |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Jordanien / ?Ammān |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Palästina / Jerusalem |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Arab. Rep. Ägypten / Kairo |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Jemen / ºan?ā’ |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Libanon / Bayrūt |
Samstag, 15.12.2001 |
22 : 48 : 25 |
Irak / Baġdād |
Samstag, 15.12.2001 |
23 : 48 : 25 |
Sa?ūdi-Arabien
/ RiyāÑ |
Samstag, 15.12.2001 |
23 : 48 : 25 |
UAE / Abū Åabiy |
Sonntag, 16.12.2001 |
00 : 48 : 25 |
Anmerkungen:
-
Die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung des
Hilāls am Sonntagabend, dem 16.12.2001 n.J. ist möglich in gross
en Höhen
bei fernen Gebieten und leicht in Anlehnung an obige spezielle
Informationen, und die Zeitspanne des Verweilens [über dem Horizont] ist
sehr günstig, deshalb wird der erste Tag des Monats Šawwāl (der erste
Tag des gesegneten Festes des Fastenbrechens) des Jahres 1422 n.H. (nach
Allāhs Wille) am Montag, dem 17.12.2001 n.J. sein.
|