Reprivatisierung des Geldes
Referat von Dipl. Kfm. Reinhard Deutsch
| Das nachfolgende Referat wurde anlässlich des Elliott-Treffen im Februar
2001 in Ochsenfort von Reinhard Deutsch gehalten.
Quelle:
Islamische-zeitung.de
Liebe Geldfreunde, ich freue mich, dass wir unsere kleinen virtuellen Dispute
jetzt einmal real fortsetzen können, gleichsam von Angesicht zu Angesicht statt
von Taste zu Taste. Bevor ich jetzt anfange hier radikale Theorien zu vertreten, würde ich doch
gerne erst einmal mit einer kleinen Umfrage versuchen, das Gelände zu
sondieren, auf dem ich mich bewege - also:
Wer hier im Saal ist der Meinung, dass es sich bei fiat money, also unserem
heutigen Geld um legales Falschgeld handelt?
Wer ist der Meinung, dass Gold und Silber nach wie vor Geld sind? Und schliess
lich,
wer hier im Saal ist der Meinung, dass das staatliche Geldmonopol abgeschafft
werden sollte, und das Geld ähnlich wie bei Bahn und Post ebenfalls wieder
reprivatisiert werden sollte?
Ich will im ersten Teil meines kleinen Vortrages ein paar geldtheoretische
Fragen behandeln, um im zweiten Teil dann daraus praktische Folgerungen und
Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Im theoretischen Teil geht es um vier
Fragen:
1.) Was ist der Unterschied zwischen Gold als Geld und staatlichem
Papiergeld?
2.) Was ist echtes Geld und wie entsteht es?
3.) Was ist im Gegensatz dazu fiat money und warum ist es legales Falschgeld?
4.) Warum soll eine Remonetisierung der Edelmetalle verhindert werden?
Im praktischen Teil geht es dann um die Frage, warum Silber das beste
Investment für die nächsten Jahre sein könnte, wie man Silber kauft und wie
eine Reprivatisierung des Geldes praktisch aussehen könnte.
1.) Was ist der entscheidende Unterschied zwischen Gold und staatlichem
Papiergeld?
Lassen Sie uns zu Beginn einmal ein kleines Gedankenexperiment machen, mit
dem ein wichtiger Aspekt von Geld sehr schön klar wird. Ich habe hier einen
Silberbarren. Normalerweise würde man das Experiment mit einem Goldbarren
machen, aber da es sich hier um ein sehr preiswertes Seminar handelt, muss
Silber genügen. Das Experiment geht damit genau so gut. Übrigens, um das hier
gleich einmal einzufügen, durch viele Jahrhunderte war immer Silber das
eigentliche monetäre Metall nicht Gold. Gold wurde im Aussenhandel und für gross
e
Zahlungen benutzt, aber Silber war immer das eigentliche monetäre Arbeitspferd.
Dieses Metall hier war also durch viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende, Geld,
also weltweit allgemein anerkanntes Tauschmittel. Meist wurde es in kleinen
runden, fertig abgewogenen Portionen weitergereicht, sog. Münzen.
Häufig war irgendein Otto darauf abgebildet, der dafür bürgen sollte, dass
das Gewicht auch stimmt, was allerdings meist gerade nicht der Fall war. Und um
auch das hier gleich noch mit einzufügen, die Einheit für Geld war immer ein
Gewicht und nicht etwa ein Wert, wie man vielleicht annehmen könnte. Ich lasse
den Silberbarren mal rumgehen, damit Sie das Gewicht spüren können und würde
mich freuen, wenn er wieder zurückkommt.
Und hier habe ich nun einen Bogen modernes staatliches Papiergeld. Da kann
eine 1, eine 10 oder auch 1000 draufstehen, am Gewicht spüren Sie jedenfalls
nicht, dass Sie mehr Geld haben. Offenbar werden beide Geldarten von
unterschiedlichen Sinnesorganen wahr genommen. Diese Zweiteilung in Geist und
Materie wird uns später noch beschäftigen.
Auch beim Geld finden wir so eine merkwürdige Zweiteilung in geistig
abstrakt und handfest materiell.
So und nun das Gedankenexperiment. Stellen Sie sich vor, die Regierung oder
die Zentralbank, die dieses Papiergeld ausgegeben hat, erklärt heute, dass
dieses Geld ab morgen nicht mehr gültig sei. Dass ab morgen nur noch neues,
rotes Geld gesetzliches Zahlungsmittel sei, die grünen Zettel nicht mehr gelten
und jeder sich morgen 100 neue, rote Scheine abholen könne.
Frage - würden Sie das glauben? Würden Sie sagen, ja das stimmt und
hingehen und sich in der Schlange anstellen um rote Zettel zu bekommen? Ja, natürlich
würden Sie das. Wenn die Regierung heute ihr Papiergeld für ungültig erklärt,
dann ist es auch sofort ungültig. Und nun die Gegenprobe. Wenn die Regierung
heute erklärt, Gold und Silber sind ab morgen keine Tauschmittel mehr. Würden
Sie das glauben, würden Sie Ihr Gold wegwerfen oder gegen einen roten Zettel
umtauschen, weil Sie glauben, Gold und Silber sei kein Tauschmittel mehr, weil
Sie Angst haben, niemand auf der Welt würde Ihnen noch etwas für Gold oder
Silber geben? Nein, diese Macht hat die Regierung nicht. Selbst nach 30 Jahren
intensiven brainwashings, in denen den Menschen immer wieder eingeredet wurde,
Gold und Silber sei kein Geld mehr, sei kein Tauschmittel, können Sie immer
noch auf der ganzen Welt mit einer Gold- oder Silbermünze Brot kaufen. Egal
wann die Münze geprägt wurde, oder was da drauf steht. Mit Reichsmark oder
allen anderen Papiergeldsorten der Vergangenheit geht das nicht mehr.
Ganz offensichtlich besteht ein gravierender Unterschied zwischen den beiden
Geldarten Gold und Silber auf der einen Seite und Papiergeld auf der anderen
Seite. Und nun versuchen wir mal den wirklich entscheidenden Unterschied auf den
Punkt zu bringen, die Tatsache also, dass im einen Fall die Regierung von heute
auf morgen das Geld für ungültig erklären kann, während sie im anderen Fall
diese Macht nicht hat. Wenn man es, vielleicht etwas pathetisch, auf den Begriff
bringen will, kann man wohl sagen, Gold ist Freiheit, ist gemünzte Freiheit und
staatliches Papiergeld ist Abhängigkeit, Unfreiheit, ja Sklaverei.
Das eigentliche Motiv für den Kauf von Gold und Silber ist wahrscheinlich
nicht der Glanz oder irgendwelche mystischen Motive, sondern ganz simpel
Freiheit. Auf der Flucht haben die Frauen das schwere Silberbesteck nicht wegen
seines magischen Glanzes mitgenommen und auch die Zentralbanken halten aus genau
diesem Motiv am Gold fest, weil sie genau wissen, dass nur Gold letzte und höchste
Liquidität ist. Wenn man die Geldgeschichte betrachtet, stellt man fest, dass die jeweils
Herrschenden immer und immer wieder versucht haben, die Menschen mit staatlichem
Geld "heimtückisch" zu enteignen, aber die Menschen konnten sich
immer wehren, indem sie einfach wieder auf Gold und Silber als Tauschmittel
ausgewichen sind. Erst seit etwa 30 Jahren, genau seit dem 15. August 1971, als
Amerika bankrott erklärt hatte, weil es nicht mehr mit richtigem Geld zahlen
konnte oder wollte, hat man begonnen, Gold und Silber auch in den Köpfen der
Menschen zu entmonetisieren. Gold und Silber ist heute scheinbar kein Geld mehr
und es werden von Seiten der Banken und der Regierungen erhebliche Anstrengungen
unternommen, dass diese Vorstellung erhalten bleibt und sich verfestigt. Wir
erleben seit vielen Jahren einen regelrechten Kampf gegen Gold und Silber. Warum
ist das so? Wie Alan Greenspan in seinem berühmten Aufsatz von 1966, damals war
er noch nicht Notenbankpräsident, klipp und klar geschrieben hat, ist Gold der
natürliche Feind von fiat money. Fiat money dient der heimtückischen
Enteignung der Menschen, Gold verhindert diesen Prozess, deshalb muss es von
denen, die an fiat money interessiert sind, mit allen Mitteln bekämpft werden,
schreibt Alan Greenspan.
2.) Was ist echtes Geld und wie entsteht es? Betrachten wir zunächst einmal,
was normalerweise Geld ist und wie es entsteht, um daran anschliess
end zu
betrachten, was im Gegensatz dazu fiat money ist und wie es entsteht. Es gibt
zunächst prinzipiell nur zwei Arten von Geld, nämlich:
1.) Warengeld (Gold und Silber)
2.) Kreditgeld (Schuldgeld) Warengeld ist immer ein konkreter,
anfassbarer, materieller Gegenstand. Salz, Muscheln, Perlen, Steine, Kleider, Kühe,
Zigaretten und vieles andere hat auf diese Weise mal als Geld gedient und in
einem langen Suchprozess haben sich Gold und Silber als das mit Abstand beste
Warengeld herausgestellt. Kreditgeld dagegen ist ein abstraktes geistiges
Konzept, ein abstrakter Schuldvertrag zwischen Menschen, der in irgendeiner
Weise, meist auf einem Zettel, notiert wird. Es gibt also, wenn sie so wollen,
ein Geld aus Materie und ein Geld aus Geist. Diese merkwürdige Zweiteilung
finden wir öfters im Leben. In der Philosophie und beim Menschen finden wir die
Zweiteilung in Körper und Geist. In der Juristerei kennen wir Sachenrecht und
Schuldrecht und in der Physik finden wir Welle und Teilchen, die immer
gleichzeitig und nebeneinander existieren. Und diese Zweiteilung gibt es eben
auch beim Geld, nämlich konkretes Warengeld und abstraktes Kreditgeld. Beide
Geldarten hat es schon immer und gleichzeitig nebeneinander gegeben und wird es
wohl immer geben, so wie der Mensch wohl immer Körper und Geist zugleich ist.
Wenn man das einmal versteht, hat man schon den gröss
ten Teil der Geldtheorie
verstanden. Die meiste Verwirrung beim Geld entsteht dadurch, dass entweder
beide Geldarten ständig durcheinander gebracht werden, oder eine Geldart
einfach geleugnet wird.
Es gibt aber noch einen zweiten wichtigen Unterschied zwischen diesen beiden
Geldarten Warengeld und Kreditgeld, der sich diesmal auf die Zeit bezieht.
Warengeld entsteht, indem ich irgendeine Ware produziere und mit dieser Ware
bezahle ich dann. Die Leistung, mit der ich bezahle, ist also in der
Vergangenheit bereits erbracht worden. Die Kuh ist gross
gezogen, das Kleid
gewebt, das Gold ist geschürft, eingeschmolzen und gemünzt worden. Die
Leistung ist also bereits erbracht und gleichsam in der Ware, in dem Gold
gespeichert. Kreditgeld dagegen entsteht, indem ich eine Leistung für die
Zukunft verspreche. Ich bezahle mit einer für die Zukunft versprochenen
Leistung, also mit einer Schuld, dem Schuldversprechen, dass ich in der Zukunft
eine Leistung erbringe werde. Deshalb spricht man hier auch von Schuldgeld. Dem
so entstehenden Kreditgeld steht immer eine gleich hohe Schuld gegenüber. Je
mehr Schulden, desto mehr Kreditgeld ist da. So merkwürdig es klingt, je mehr
Versprechungen ich mache, umso mehr Geld ist da. Kreditgeld entsteht aus dem
Nichts und verschwindet wieder ins Nichts. Um das zu verstehen, wollen wir
einfach mal praktisch Kreditgeld machen. Ich habe hier ein paar vorgefertigte Geldformulare, auf denen steht z.B., Ich
der ............. Soundso leiste bei Vorlage dieses Zettels eine Stunde Arbeit.
Sie müssen nun nur Ihren Namen einsetzen und unterschreiben, und damit ist
neues Kreditgeld aus dem Nichts entstanden. Auf dem Zettel kann natürlich
genauso gut stehen, ich verspreche, gegen Vorlage dieses Zettels 100,- DM zu
zahlen. Wenn jetzt hier 10 Leute solche Zettel unterschreiben, sind damit 1000,-
DM neues Kreditgeld in die Welt gekommen, die vorher nicht da waren. Und zwar
wohlgemerkt, handelt es sich um echtes Kreditgeld, nicht etwa Falschgeld. Das
ist schon alles, so ist echtes Kreditgeld immer entstanden und so wird es immer
entstehen. Irgendschemand erklärt, dass er in der und der Höhe zu leisten
beabsichtigt und belegt das mit einem Zettel, der seine Unterschrift trägt. Das
und nichts andres ist Kreditgeld, ein Versprechen, in der Zukunft etwas zu
leisten. Wie dieses Versprechen notiert und festgehalten wird, spielt nur eine
Nebenrolle. Es kann in ein Kerbholz geschnitzt werden oder in ein Tontäfelchen
geritzt, in ein Buch geschrieben oder in einem Computer gespeichert werden. Üblicherweise
wird es einfach auf einen Zettel geschrieben, der dann als Tauschmittel
weitergereicht werden kann. Das heute übliche Standardformular für diesen
Zettel ist der Wechsel. Auf einem Wechsel wird schlicht versprochen, gegen
Vorlage des Wechsels zu leisten und der Wechsel ist Geld, ist bereits echtes
Kreditgeld und muss nicht etwa erst diskontiert werden, um zu Geld zu werden.
Meist begnügen die Leute sich allerdings nicht mit dem einfachen Versprechen
und der Unterschrift sondern misstrauisch, wie sie sind, wollen sie zusätzlich
noch ein Pfand, für den Fall, dass die versprochene Leistung zum vereinbarten
Zeitpunkt nicht erbracht wird. Wird die Leistung erbracht, wird der Zettel
zerrissen, das Kreditgeld verschwindet wieder. Wird sie nicht erbracht, kann der
jeweilige Besitzer des Zettels das Pfand verlangen, z. B. die Frau wegnehmen,
oder das Haus oder die Kuh. Aber das ist nur eine zusätzliche Sicherheit und
hat mit dem eigentlichen Kreditgeld nichts zu tun. Solange der Aussteller des
Zettels mit seiner Unterschrift bestätigt, dass er die feste Absicht hat,
selbst zu leisten, so lange handelt es sich um echtes Kreditgeld. Erst wenn der
Aussteller des Zettels von vorneherein gar nicht die Absicht hat, selbst zu
leisten und er deshalb auch kein Pfand hinterlegt, handelt es sich um falsches
Kreditgeld. Damit kommen wir zu der Frage:
3.) Was ist fiat money und warum ist es Falschgeld? Neben dem echten
Kreditgeld, das wir kennen gelernt haben, gibt es noch eine zweite Art
Kreditgeld, die man lange Zeit gar nicht bemerkt hat, weil man sie nicht für möglich
gehalten hat und viele Leute halten sie auch heute noch nicht für möglich,
obwohl sie in allen Lehrbüchern ausführlich erklärt wird. Und jetzt wird es
richtig spannend. Diese zweite Art Kreditgeld ist mehr oder weniger klamm
heimlich über lange Zeit von den Banken entwickelt und immer mehr
perfektioniert worden. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat man den Umfang
und die Bedeutung dieser Art der Geldentstehung, insbesondere durch die Arbeiten
des Geldtheoretikers Albert Hahn, erst so richtig erkannt. Heute entsteht Geld
überwiegend auf diese Art. Fiat heisst soviel wie - es werde - fiat lux heisst
es werde Licht und fiat money heisst es werde Geld. Klingt wie eine
Zauberformel. Überraschenderweise gibt es kein deutsches Wort für fiat money -
Zaubergeld wäre vielleicht die richtige Bezeichnung.
Um diese neue Art von Geld zu verstehen, wollen wir jetzt mal praktisch fiat
money machen. Ich habe hier einen 100 Markschein. Wie der entstanden ist, lassen
wir jetzt mal aussen vor, auf alle Fälle ist er bereits vorhanden. Diesen 100
Markschein leihe ich jetzt z.B. dem Jürgen, allerdings nicht direkt, sondern
indirekt, indem ich Ihm wieder so einen Zettel gebe, auf dem steht: Ich - die
"Deutsche Bank" verspreche, gegen Vorlage dieses Zettels 100 Mark
herauszurücken. Wenn ich das jetzt 10 mal mache, mit 10 verschiedenen Leuten,
sind wieder 1000 Mark neues Kreditgeld aus dem Nichts entstanden und ich als
Bank habe die vorgeschriebenen 10% Mindestreserve in Form des 100 Markscheines
nach wie vor in der Kasse.
Statt die Zettel auszustellen, kann ich den Vorgang natürlich auch einfach
in ein Buch eintragen und die Leute bekommen Kontoauszüge. Damit sind dann 1000
Mark sog. Buchgeld aus dem Nichts entstanden. Dieses spezielle
Gelderzeugungsverfahren nennt man fractional banking, weil dabei nur ein kleiner
Teil des Geldes, eine fraction, tatsächlich vorhanden sein muss.
Diese neue Geldentstehungsart, also das mehrfache Verleihen ein und desselben
100 Markscheines, hat sich wie gesagt mehr oder weniger unbemerkt über lange
Zeit entwickelt, nur dass es ursprünglich nicht ein 100 Markschein der
Notenbank war, der da 10 mal verliehen wurde, sondern ein und derselbe
Goldbarren wurde 10 mal beliehen oder verliehen. Das ist im Prinzip der gleiche
Trick wie ihn die Firma Flowtex angewendet hat, als sie ein und dieselbe
Bohrmaschine 10 mal an die Leasinggesellschaft verkaufte.
Nun kann man allerdings das Handeln einer Bank, die 10 mal denselben
Goldbarren verleiht, notfalls moralisch noch rechtfertigen, denn anders als
Flowtex handelt sie nicht von vorneherein in krimineller Absicht. Die Banken
hatten beim Goldstandard durchaus die Absicht, ihre Banknoten jeweils in Gold
einzulösen, insofern handelte es sich noch nicht um Falschgeld. Die Banken
selbst mussten für ihr Geld, für das Geld, das sie erzeugt haben, reales
Eigentum herausrücken. Die Bank selbst musste Gold aus dem Keller holen und
herausrücken, wenn die Kunden die Banknoten einlösen wollten.
Erst als 1971 die Einlösepflicht in Gold ganz aufgehoben wurde, ist aus
diesem Kreditgeld fiat money, ungedecktes legales Falschgeld geworden. Warum ist
es jetzt auf einmal Falschgeld, nur weil diese minimale Golddeckung von sagen
wir 10% nicht mehr da ist? Nun ganz einfach, weil beim Gelderzeuger die Absicht
zur Leistung weggefallen ist. Die Deckung mit Gold mag im Laufe der Zeit immer
geringer geworden sein, aber zumindest bei anständigen Bankern bestand immer
die Absicht für ihr Geld gerade zu stehen, notfalls mit realer Ware zu leisten.
Erst wenn diese Absicht, selbst real zu leisten, gar nicht mehr besteht, schlägt
Kreditgeld um in Falschgeld. Lassen Sie uns auf diesen wichtigen Punkt noch
etwas tiefer eingehen.
Die Bank stellt ja bei unserem zweiten Experiment gewissermassen 10
Schuldscheine auf sich selbst aus, für die sie jeweils 100 Mark rausrücken müsste.
Das sieht zwar auf den ersten Blick fast genauso aus, wie beim Gold, aber eben
nur scheinbar. Die Bank hat die 10 Scheine gar nicht die sie verleiht, ebenso
wenig wie die Bank früher die 10 Goldbarren hatte. Beide Banken verleihen etwas
nicht Vorhandenes. Das ist zunächst bei beiden der gleiche üble Trick wie bei
Flowtex. Aber wenn es hart auf hart kam, musste die Bank früher 10 reale
Goldbarren beschaffen, oder bankrott erklären. Und was muss die Bank heute
beschaffen? Zehn Scheine, also zehn neue Schuldversprechen von irgendschemand,
notfalls von der nächsthöheren Instanz, der Zentralbank oder dem Staat. Die
Bank stellt gewissermassen einen Schuldschein aus und verleiht ihn gegen Zins,
ohne dass die Schuld je erfüllt werden muss. Die Banken lösen ihre
Schuldversprechen ein, indem sie immer neue Schuldversprechen geben. Die Banken
selbst brauchen den versprochenen Umtausch in andere Güter niemals zu leisten.
Sie verleihen Falschgeld.
Hier ist nun vielleicht der richtige Zeitpunkt, um mal auf ein, wie ich
meine, gefährlich falsches Argument von Heinsohn/Steiger einzugehen.
Heinsohn/Steiger argumentieren, das Geld, welches die Bank als Kreditgeber
erzeugt, sei nicht etwa ungedecktes fiat money, vielmehr sei es gedeckt und zwar
durch verpfändetes Eigentum, allerdings nicht etwa Eigentum der Bank, wie man
meinen könnte, sondern durch Eigentum des Kreditnehmers, der das von der Bank
erzeugte Geld bekommt. Das ist, wie wir schon ein paar Mal diskutiert haben,
etwa so als wenn ich rufe, Herr Ober bringen Sie mal Geld, ich möchte zahlen.
Schauen wir einmal genau hin, wie Heinsohn/Steiger diesen abenteuerlichen
intellektuellen Salto hinbekommen. Ich beziehe mich dabei auf den Aufsatz:
"Geldnote, Anleihe und Aktie", den Heinsohn/Steiger am 1. Sept. 2000
ins Netz gestellt haben. Zunächst wird erklärt, dass Geld nur durch die Verpfändung bzw. Belastung
von Eigentum entstehen könne. Dann wird erklärt, dass dies selbstverständlich
auch für eine Notenbank gelte. Zitat: "Eine Notenbank muss für die Einlösungsfähigkeit
der von ihr emittierten Geldnote ihr Eigentum belasten" Zitat Ende. Ihr
Eigentum, also das Eigentum der Notenbank.
Nach diesem Satz holen sie dann Anlauf für den Salto mit der Bemerkung,
Zitat: "Die Notenbank schafft die Geldnote niemals für sich, sondern immer
nur für einen Anderen. Dabei achtet sie darauf, dass dieser Andere als ein
immer identifizierbarer Schuldner im Wertumfang des Kredits aus seinem Eigentum
Sicherheiten verpfändet". Zitat Ende. Hier hört man schon die Nachtigall
trapsen.
Und nun kommt der Salto. Zitat: "Die Kunst bei der Schaffung von
Geldnoten besteht nun darin, dass ihre jederzeit mögliche Einlösung niemals
erfolgt, die Noten also in Umlauf gehalten werden. Das geschieht dadurch, dass
die prinzipiell in Eigentum der Notbank einlösbaren Geldnoten nicht etwa gegen
ihr Eigenkapital in Umlauf gesetzt werden, sondern gegen die ihr gestellten
Sicherheiten aus dem Eigentum ihrer Schuldner. Was verpfändet die Bank da
eigentlich? Es sind Forderungen gegen ihre Schuldner - etwa Unternehmen oder
Hauseigentümer". Zitat Ende.
Ist doch toll nicht wahr? Ich leihe dem Kunden gewissermassen sein eigenes
Goldstück. Erst sagen sie, die Bank muss ihr Eigentum, also ihr eigenes Goldstück
verpfänden, damit das Geld entstehen kann, das die Bank verleiht und plötzlich
ist das Goldstück des Kunden verpfändet. Herr Ober, bringen Sie mal Geld .....
Aber genau an dieser Stelle entsteht der intellektuelle Twist, über den wir
schon oft diskutiert haben und deshalb ist es so wichtig, genau zu
unterscheiden, wer das Geld erzeugt, wer das Geld entstehen lässt, und ob der
Gelderzeuger sein eigenes Eigentum verpfändet, oder ob er anderer Leute
Eigentum verpfändet. Immer muss derjenige, der Geld erzeugt, auch selbst die
Leistung erbringen. Erbringt er sie nicht oder hat er von vorneherein gar nicht
die Absicht, selbst Leistung für das von ihm erzeugte Geld zu erbringen, ist es
Falschgeld. Nun muss das Verleihen oder Erzeugen von Falschgeld nicht von
vorneherein etwas Schlechtes sein. Falschgeld kann durchaus segensreiche
Wirkungen entfalten, wie wir an den Beschäftigungswundern von Roosevelt oder
Hitler gesehen haben. Auch das Wunder von Wörgl beRuuhhte auf der Wunderwirkung
von Falschgeld. Silvio Gesell, der Vater von Wörgl, schreibt ja sogar die ganze
Wirtschaftsentwicklung Europas dem Falschgeld zu. Europa verdankt seinen
Aufstieg der gröss
ten Erfindung aller Zeiten, dem Falschgeld, schreibt Silvio
Gesell. Und in der Tat kann ja Falschgeld, solange es nicht als solches erkannt
wird, enorm belebend wirken. Das war zunächst bei allen Falschgeldexperimenten so und so ist es ja jetzt auch wieder. Üblicherweise
wird ja so die Falschgelderzeugung auch gerechtfertigt, dass nämlich die
Inflation, die durch Falschgeld zunächst entsteht, anschliess
end im Güterregen
ertränkt werde. Das Falschgeld rege so viel zusätzliche Produktion an, dass es
anschliess
end durch reale Güterproduktion von selbst gedeckt werde, ist das übliche
Argument der Wirtschaftswissenschaft, zur Rechtfertigung von fiat money. Aber
diese Hoffnung hat sich leider immer wieder als Illusion erwiesen. Nachdem der
Geist des weltweiten Falschgeldes 1971 einmal aus der Flasche gelassen war,
haben sich Staat, Banken und jetzt auch die Wirtschaft immer mehr auf die
direkte Erzeugung von Falschgeld konzentriert und beschäftigen sich immer
weniger mit der Güterproduktion. In Californien werden z.B. keine Elektrizitätswerke
mehr gebaut, sondern Strom mit fiat money herbeigezaubert.
Immer neue Tricks zur Falschgelderzeugung wurden entwickelt, aber wenn im
Extrem jeder nur noch Falschgeld erzeugt und selbst nichts mehr leistet, dann
wird legales Falschgeld irgendwann einmal für alle sichtbar zu echtem
Falschgeld und ist dann eben nichts mehr wert. Es könnte sein, dass wir jetzt
wieder einmal an diesem Punkt stehen und damit vor der Frage, wie wird die
Entwicklung weiter gehen und wie kann man sich vor Falschgeld schützen. Damit
kommen wir zur vierten Frage, nämlich:
4.) Warum soll eine Remonetisierung der Edelmetalle verhindert werden? Die
Preise für Gold und Silber werden seit Jahren künstlich nach unten
manipuliert. So wie die Opec ein Kartell ist, um den Preis des Öls durch künstliche
Angebotsverminderung nach oben zu manipulieren, gibt es seit mehreren Jahren ein
Kartell, um den Goldpreis durch künstliche Angebotsvermehrung nach unten zu
manipulieren. Wie macht man so etwas? Nun ganz einfach, indem man Gold verkauft,
das man gar nicht hat. Entweder verkauft man dasselbe Gold mehrfach, also der
alte, schon bekannte Trick, oder man verkauft heute schon Gold, das erst in
Zukunft gefördert wird. Wenn ich heute Gold verkaufe, das erst in 5 Jahren gefördert
wird, drücke ich natürlich heute den Preis. Eine Gruppe, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, diese Preismanipulation zu entlarven und zu bekämpfen, mit
dem Namen Gata - Gold Anti Trust Association. - hat jetzt in Amerika Klage
eingereicht gegen Alan Greenspan, Larry Summers, die BIZ, Goldman Sachs, die
Deutsche Bank, kurz gegen die ganze Truppe, die an der Erhaltung von fiat money
und damit ihrer Geldmacht, interessiert ist und die deshalb den Goldpreis nach
unten manipuliert. Es könnte sein, dass die Freunde von fiat money jetzt, trotz
ihrer immensen Macht, an das Ende ihrer Möglichkeiten gelangt sind und der
Gold- und Silberpreis dann explodiert. Dies wäre das Signal für ein Ende des
aktuellen fiat money Systems, ein weiteres gigantisches Experiment nach dem
Modell des John Law wäre wieder einmal gescheitert. Alle Experimente mit
ungedecktem Papiergeld sind bisher gescheitert und das Papiergeld wurde jedes
mal gegen Gold abgewertet. Vieles spricht dafür, dass es auch diesmal so sein
wird. Die Freunde des fiat money, also Regierungen und Banken, werden sich zwar
so lange wie möglich gegen eine Remonetisierung der Edelmetalle wehren, aber
die Menschen werden zunehmend merken, dass sie wieder einmal mit staatlichem
Zwangsgeld betrogen wurden und werden neu entdecken, dass es ein Geld gibt,
neben fiat money, ein Geld das keine Schuld ist, und das der Staat nicht von
heute auf morgen zerstören kann, etwa indem er es einfach für ungültig erklärt,
um die Bürger so ihrer Ersparnisse zu berauben, um die Menschen "heimtückisch
zu enteignen", wie Alan Greenspan geschrieben hat. Diese Remonetisierung
der Edelmetalle, die Neuentdeckung von Gold und Silber als Geld, wird die gross
e
Überraschung an den Märkten sein, weil damit kaum einer gerechnet hat, und
dies wird die Edelmetallpreise dramatisch nach oben treiben, insbesondere den
Silberpreis.
Warum Silber? Silber wird von dieser Entwicklung wesentlich stärker
profitieren als Gold, wird also prozentual deutlich stärker steigen. Dafür
gibt es eine ganze Reihe von Gründen und ich will auf einige hier kurz näher
eingehen.
Gold ist heute nach wie vor ein monetäres Metall und der relativ hohe
Goldpreis lässt sich nur so erklären. Es gibt keinen Rohstoff, den wir in
solchen Mengen (über 40 Jahresproduktionen) sofort verfügbar haben und der
gleichzeitig so wenig gebraucht wird. Wenn Gold heute wirklich keine monetäre
Funktion mehr hätte, dürfte der Preis wohl eher noch unter dem des
Silberpreises liegen.
Bei Silber ist es genau umgekehrt. Silber wird immer mehr industriell
gebraucht, und die Vorräte gehen zu Ende. Hierzu nur eine Zahl, welche die Dramatik der
Situation schlagartig erkennen lässt. Noch vor 50 Jahren verfügte die
amerikanische Regierung über einen riesigen Silbervorrat von etwa 3 Milliarden
Unzen, was etwa sechs heutigen Jahresproduktionen entspricht. Dieser Vorrat
wurde in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich aufgebraucht und im vorigen
Herbst wurden die letzten Unzen ausgeliefert. Anders als bei Gold gibt es damit
praktisch keine staatlichen Vorräte mehr, mit denen man den Preis drücken könnte.
Silber dürfte das erste Industriemetall sein, das definitiv knapp wird, noch
vor Blei. Wenn jetzt zu der steigenden Industrienachfrage noch eine monetäre
Nachfrage hinzukommt, ist die Preisexplosion bei Silber vorprogrammiert. Natürlich
wird es immer genug Silber geben, denn es geht ja, ähnlich wie Gold, auf dem
Raumschiff Erde letztlich nicht verloren, sondern wird gröss
tenteils wie z. B.
in der Fotoindustrie immer wieder recycled, aber eben nicht zu diesem Preis.
Silber wird heute praktisch unter Herstellungskosten gehandelt, weil es
ebenfalls von dem fiat money Kartell gedrückt wird. Es lohnt sich deshalb,
heute eine Art umgekehrte Silbermine anzulegen, also Silber im Markt zu kaufen
und in der Erde, d.h. im Tresor, zu versenken, um diese Mine dann bei steigenden
Preisen später bequem wieder abzubauen. Ich halte Silber derzeit für die beste
und sicherste Altersvorsorge für die nächsten 10 Jahre. Vielleicht kann man
danach wieder Aktien anfassen, aber Gold und Silber dürften wohl derzeit das
mit Abtsand beste Investment sein.
Es gibt eine ganze Reihe von technischen Gründen, warum Silber stärker
gebraucht wird, warum es knapp wird und warum es prozentual stärker als Gold
steigen wird. Dazu gehört auch das Gold/Silberverhältnis, das jetzt so um die
50 schwankt und eigentlich bei etwa 10 bis 15 oder sogar eher deutlich Daarunter
stehen müsste. Wenn es gewünscht wird, gehe ich später gern nochmals darauf
ein, will mich aber jetzt zum Schluss der Frage zuwenden, was man ganz praktisch
tun kann.
Wie kann man praktisch in Gold und vor allem Silber investieren? Versuchen
Sie mal, bei Ihrer Bank Silber zu kaufen. Man wird Ihnen heftig abraten und
Ihnen mit Kosten und sonstigen Problemen den Appetit verderben. Etwa 30 % haben
Sie in Deutschland sofort verloren in Form von 16 % MwSt. sowie dem An- und
Verkaufsspread. Die Banken wünschen nicht, dass Sie Gold und Silber kaufen.
Derzeit müssen Sie zumindest in Deutschland noch Rückrat beweisen, wenn Sie in
Gold oder gar Silber investieren wollen.
Es gibt aber die Möglichkeit über etablierte Edelmetallhändler oder auch
über Schweizer und Luxemburger Banken preiswert zum Tageskurs und ohne MwSt.
Gold und vor allem Silber zu kaufen. Die Lagerkosten betragen dabei etwa 1/2 %
p.a. und Sie haben nicht das Problem mit dem Lkw, Silber in Ihren Garten fahren
zu müssen. Der Vorteil dabei ist, dass Sie jederzeit von jedem Ort durch einen
simplen Telefonanruf kaufen und verkaufen können. Der Nachteil ist dabei, dass
Ihnen das Silber nicht gehört sondern der Bank. Sie haben, wie bei einem Währungskonto
auf Dollar oder SFr. nur Anspruch auf die Auslieferung bzw. Auszahlung. Wenn die
Bank pleite geht, ist das Silber weg, wie das Geld bei der Bank. Mit etwas höheren
Gebühren können Sie diesen Nachteil ausschalten und das Silber oder Gold in
einem separaten Depot auf Ihren Namen lagern. Dann ist es, wie der Tresor bei
der Bank, auss
erhalb der Konkursmasse und Ihr Eigentum. Es gibt da technisch
einige Varianten, die Ihnen die Bank gerne erklärt.
Eine recht elegante und seit Jahrhunderten international übliche Variante
ist der sog. Lagerschein oder ware-house-receipt. Einen solchen Lagerschein
kauft man über einen Agenten bei Scotia Moccatta in New York und gegen diesen
Schein kann man sich in Basel oder Zürich jederzeit sein Metall physisch
ausliefern lassen. Der Lagerschein wird auf den Namen des Anlegers ausgestellt
und die Barrennummer bzw. bei Münzen die Containernummer mit exakter
Gewichtsangabe eingetragen. Gegen Vorlage des Lagerscheins beim Lagerhaus kann
man jederzeit eine Auslieferung verlangen, wie etwa einen Mantel gegen einen
Garderobeschein. Ebenso kann der Lagerschein selbst übertragen, oder auch verpfändet
werden. Das Edelmetall wird in Zollfreilagern bei der Mat-Securitas, einer der
gröss
ten Lagerhausgesellschaften der Welt in der Schweiz gelagert.
Ich habe das hier deshalb etwas ausführlich geschildert, weil es für das
Verständnis einer wirklich aufregenden, neuen Entwicklung wichtig ist, die
einen praktischen Weg zeigt, der zu privatem, mit Edelmetall gedecktem Geld zurückführen
kann und auf den ich am Ende zu sprechen kommen will.
Vorher will ich aber noch auf eine andere, sehr elegante und sehr moderne Möglichkeit
hinweisen, preiswert in Gold und Silber zu investieren, und zwar über e-gold.
Mit e-gold können Sie bereits heute weltweit mit Gold und Silber bezahlen. Sie
können z. B. mein Buch: Die Geldfalle über das Internet sehr preiswert kaufen,
nämlich fast 40% billiger, für nur 100 Gramm Silber oder 2 Gramm Gold, während
es mit legalem Falschgeld 49,80 kostet. E-Gold ist nicht nur ein preiswerter
Weg, vor allem in Silber zu investieren, weil es Mehrwertsteuerfrei ist und nur
etwa 3 % zwischen An- und Verkauf liegen, Sie können auch weltweit per
Mausklick mit Ihrem Silber bezahlen. Man kann zunächst bei e-gold ein Konto eröffnen,
auch ohne irgendetwas einzuzahlen. Sie bekommen dann eine Kontonummer und ein
Passwort und können sich so z. B. schon in Gold, Silber oder auch Platin und
Palladium im Internet bezahlen lassen. Das steht zwar alles erst am Anfang, aber
immerhin werden bei e-gold derzeit etwa 3000 neue Konten pro Monat eröffnet und
ein steigender Prozentsatz auch mit Edelmetall ausgestattet. Zu diesem Zweck
beauftragen Sie Ihre Bank einfach, fiat money an e-gold zu überweisen und
teilen e-gold per Internet mit, welches Metall Sie haben wollen. Sie können das
fiat money auch per Scheck schicken, ebenso wie e-gold über all hin einen
Scheck mit fiat money zu Lasten Ihres Kontos schickt. Sie können also jederzeit
von Edelmetallen in fiat money oder umgekehrt wechseln. Ich finde das eine
faszinierende und aufregende Entwicklung, die sicher Zukunft hat.
Noch aufregender finde ich aber eine andere Entwicklung, die ich zum Schluss
hier noch kurz vorstellen möchte, mit der in der Tat wieder privates
metallgedecktes Geld entstehen könnte, ganz so, wie es ursprünglich einmal
entstanden ist und wie es sich über viele Jahrhunderte bestens bewährt hat.
Ich habe hier ein paar neue Geldscheine, die zunächst nicht viel anders
aussehen, als etwa Dollar, DM oder Euro. Diese Scheine unterscheiden sich aber
in zwei wesentlichen Punkten von den bisher üblichen Währungen.
1. Sie werden von einem privaten Unternehmen herausgegeben. Es handelt sich
also nicht um staatliches Zwangsgeld, sondern um ein privates Geld, das
freiwillig akzeptiert werden muss, das sich also im Markt gegen Konkurrenz
behaupten muss und
2. Im Gegensatz zu Dollar, DM und Euro, die mit Nichts gedeckt sind, ist
dieses Geld wieder mit Gold oder Silber gedeckt.
Sie können mit dem Geld jederzeit vom Emittenden bzw. vom Lagerhaus die Aushändigung
von Gold oder Silber verlangen. In gleicher Weise ist ursprünglich auch einmal
der Dollar entstanden, bevor er später zu fiat money degenerierte. Diese neuen
Scheine hier sind nun wieder mit Silber gedeckt. In der Praxis läuft das so. Sie tauschen einfach, z.B. bei mir, 10 Dollar
fiat money, in 10 Dollar ALC - American Liberty Currency, und haben damit
Papiergeld, das mit 1 Unze Silber gedeckt ist. Sie können jederzeit für 10
Liberty Dollar eine Unze Silber im Warehouse, oder auch bei mir, abholen. Nun
werden Sie unschwer feststellen, dass Sie ja für 10 Dollar derzeit etwa zwei
Unzen Silber kaufen können, Sie also scheinbar den doppelten Preis für Silber
bezahlen. Das stimmt natürlich, Sie könnten sich theoretisch zwei Unzen Silber
als Barren kaufen und unter die Matratze legen, aber dann haben Sie das Silber
nicht als praktisches Geld verfügbar, mit dem Sie bezahlen können. Bei zwei
Unzen ist das natürlich kein Problem, die kann man ohne weiteres als Barren
mitnehmen, und notfalls auch damit bezahlen aber wenn Sie 5000 Dollar in Silber
mitnehmen wollen, sind das schon über 30 kg. Sie bezahlen also praktisch einen
Preis, einmal dafür, dass das Silber bereits gemünzt ist und für das zur Verfügung
stellen des Papiersystems. Ob der Preis gerechtfertigt ist, muss der Kunde bzw.
der Markt entscheiden.
Als Zahlungsmittel ist der neue Schein gewiss genauso praktisch wie Dollar,
DM oder Euro, aber er ist zusätzlich noch durch eine bestimmte Menge Silber
gedeckt. Das sollte ihn eigentlich im Markt gegen das Staatsgeld, das garantiert
mit Nichts gedeckt ist, konkurrenzfähig machen. Die einzige Überlegenheit beim
Staatsgeld ist der staatliche Annahmebefehl, der dazu führt, dass jeder das
legale Falschgeld annimmt und einfach weiterreicht. Aber in Zeiten einer
Hyperinflation wird dieser Befehl schwammig. Mag sein, dass dann wirklich
Konkurrenz im Markt entsteht und vielleicht bietet ja ein anderes privates
Unternehmen oder gar der Staat eine höhere Deckung, um konkurrenzfähig zu
werden und schon sind wir bei einem Wettbewerb, um das bessere Geld auf einem
freien, internationalen Markt.
Die Wirkung dieser Liberty Currency ist jetzt am Anfang sicher noch
bescheiden. Sie beRuuhht zunächst in einem didaktisch aufklärerischem Effekt.
Die Leute haben etwas zum anfassen, sie können sich etwas vorstellen und man
kommt sehr schnell in ein Gespräch, über Geld und Remonetisierung von
Edelmetallen. Aber immerhin gibt es in Amerika bereits etwa 800 sog. redemption
centers, wo man fiat money in liberty currency und diese in Silber umtauschen
kann. Ein solches System kann man auch hier in Europa aufbauen. Jeder Einzelne
hier im Saal kann eine eigene Bank bzw. Wechselstube, also so ein redemption
center aufmachen und sich an diesem Aufklärungsprozess beteiligen.
Ich gebe hier mal diese Informationszettel aus, als ersten Einstieg, für
alle die sich mit dem Gedanken befassen wollen.Lassen Sie mich zum Schluss mit
ein paar markigen Sätzen wieder den Bogen zum Anfang, zur Freiheit schlagen.
Freiheit heisst immer Freiheit vom Staat, aber diese Freiheit muss von Unten erkämpft
werden, wir können sie nicht als Geschenk von oben erwarten. Wenn es gelingt,
diese neuen Formen von privatem gedecktem Geld Schritt für Schritt zu
verbreiten, können die Menschen sich auch beim Geld wieder vom Staat und von
Fremdherrschaft befreien, wie es auch auf vielen anderen Gebieten durch Aufklärung
gelungen ist. Nach dem Motto: When the people own the money, they control the
government. When the government owns the money, it controls the people.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
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