Israel in
Kürze - Zionismus
Diese Selbstdarstellung wurde am
6.Sha'ban 1422 (23.Oktober 2001) von der Website der Botschaft des Staates Israel in Berlin
entnommen
http://berlin.mfa.gov.il/mfm
Zion - eigentlich ein Hügel in Jerusalem - ist einer der Namen, mit dem die
Juden von jeher ihr Heimatland, das Land Israel (Eretz Israel) Bezeichnet haben.
Zion ist ein Begriff, welcher in der Bibel sowohl für das Land Israel als
auch für seine nationale und geistige Hauptstadt Jerusalem verwendet wird.
Zion ist die Geburtsstätte des jüdischen Volkes. Hier war dieses Volk 1,500
Jahre lang politisch souverän oder zumindest kulturell selbständig, und hier
schuf und entwickelte es das, was als jüdische Zivilisation bekannt wurde. Zion
hatte über Jahrtausende hinweg ständig eine jüdische Bevölkerung. Es ist das
einzige Land, das heute von derselben Nation mit derselben Religion, Kultur und
Umgangssprache wie vor 3,0l)0 Jahren bewohnt wird. Viele Jahrhunderte lang war
der Grossteil des jüdischen Volkes in den Ländern der Welt verstreut. Diese jüdischen
Gemeinden waren jedoch immer durch kraftvolle national - geistige Bande,
vorwiegend in Liturgie und Schrifttum verkörpert, mit dem Heimatland ihrer
Vorväter verknüpft. Nach Jahrhunderten des Niedergangs und des Verfalls unter
fremder Besetzung blüht Zion heute aufs neue, dank des gross
en Zuwachses seiner
jüdischen Bevölkerung während der letzten 100 Jahre und dank der
Wiederherstellung seiner politischen Unabhängigkeit in 1948.
Zionismus ist die nationale Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes.
Zionismus ist die moderne Verkörperung des 1,900 Jahre alten Traumes von der
Wiederherstellung Israels, nachdem Rom der jüdischen Unabhängigkeit im Land
Israel ein Ende bereitet hatte. Zionismus ist die Überzeugung, dass das jüdische
Volk das Recht auf Freiheit und politische Unabhängigkeit in seinem Heimatland
besitzt. Zionismus ist die im Gang befindliche Bestrebung, die nationale
Existenz des jüdischen Volkes im Land Israel mit politischen Mitteln zu
entwickeln und zu gewährleisten. Der Zionismus ist die Erkenntnis, dass das jüdische
Volk von bestimmten gemeinsamen Charakteristika—Religion, Kultur, Sprache,
Geschichte, grundlegenden Idealen und Bestrebungen geprägt ist.
Juden sind insofern Zionisten, als die Rückkehr des jüdischen Volkes in
sein Heimatland Inhalt einer der fundamentalen Lehren des Judentums ist. Die
meisten Juden unterstützen den Staat Israel — die grundlegende Verwirklichung
des Zionismus. Es gibt Juden, die den Zionismus als politische Bewegung ablehnen.
Zu einer organisierten politischen Bewegung entwickelte sich der Zionismus zu
einer Zeit, welche durch die wachsende Anerkennung nationaler Bewegungen in
Europas gekennzeichnet war, und als jüdische Führer die Zeit zur
Wiederherstellung auch der jüdischen Identität für reif hielten. Der
Zionismus als Bewegung erhielt zusätzlichen Antrieb durch den am Ende des
19.Jahrbunderb in Europa überhandnehmenden Antisemitismus. 1897, mit dem Aufruf
zur Wiederherstellung des jüdischen Nationalheims, organisierte sich der
Zionismus formell zu einer politischen Bewegung.
Im gross
en und ganzen unterstützen die Juden der Diaspora den Zionismus auf
die eine oder andere Weise, sei es durch aktive Teilnahme in einzelnen
Fachbereichen, sei es durch öffentliche oder finanzielle Unterstützung für
Israel . Manche Juden der Diaspora setzen ihren Glauben an den Zionismus dadurch
in die Tat um, dass sie in Israel einwandern, um am Wiederaufbau der Nation
mitzuwirken. Die Juden der Diaspora, ob zionistisch tätig oder nicht, haben
durch die Wiederherstellung Israels in der Heimat ihrer Vorvater kulturelle,
gesellschaftliche und geistige Bereicherung erfahren.
Mit der Wiederherstellung der Souveränität des jüdischen Volkes im Lande
Israel wurde das wichtigste Element der zionistischen Ideologie verwirklicht.
Das zionistische Ideal umfasst jedoch noch weitere, im Stadium der
Verwirklichung befindliche Aspekte. Die zionistische Idealvorstellung erstrebt
ein Israel, das mit allen seinen Nachbarn in Frieden lebt; ein Israel, das
politisch und wirtschaftlich vollständig unabhängig ist; das gesellschaftliche
und wirtschaftliche Wohlergehen aller in Israel ansässigen Bürger und
Gemeinden.
Es besteht eine gefahrvolle Überschneidung von Antizionismus und
Antisemitismus, obwohl die beiden Konzepte nicht immer identisch sind. Der
Antizionismus richtet sich heute gegen die politische Verwirklichung des
Zionismus, d.h. gegen den Staat Israel Der Antizionismus hat sich auch zu einer
modernen Verkappung des altmodischen Antisemitismus gewandelt. Er hat den
Antisemiten einen bequemen Deckmantel zur Tarnung ihres Judenhasses verschafft.
Indem der Antizionismus dem jüdischen Volk das Recht zur nationalen
Selbstbestimmung abspricht, stellt er eine Art von Antisemitismus dar.
1975 gelang es den Antizionisten, in der UN eine Resolution durchzubringen,
wonach "der Zionismus eine Form von Rassismus " sei. Obwohl die
westlichen Demokratien gegen diese Resolution stimmten, wurde sie von der UN
angenommen, und zwar kraft der automatischen Mehrheit des die UN beherrschenden
Blocks— Araber/Dritte Welt/Kommunisten, welche in den letzten Jahren imstande
war, jede aufgestellte antiwestliche antidemokratische oder antisraelische
Resolution, ungeachtet ihres Eigenwertes oder ihrer faktischen Grundlage,
durchzubringen. Tatsächlich ist der Staat Israel weit davon entfernt,
rassistisch zu sein. Er umfasst eine pluralistische und aufgeschlossene
Gesellschaft mit zahlreichen ethnischen und religiösen Gruppen, welche alle das
Recht geniessen, ihren Glauben auszuüben, ihre Kultur zu entfalten und sm
demokratischen Leben des Landes teilzunehmen.
Die arabische Opposition zum Zionismus beRuuhht auf mehreren Faktoren NATIONALE
RECHTE: Die meisten arabischen Staaten beanspruchen eine arabische Vorherrschaft
über den gesamten Nahen Osten, unter völligem Ausschluss der jüdischen Rechte.
RELIGION: Geschichtlich gesehen hat der Islam einem nichtmoslemischen Volk nie
das Recht auf Souveränität in einem Teil der " Islamischen Welt"
eingeräumt. Unter moslemischer Herrschaft wurden Juden ebenso wie Christen zum
Status von Dhimmis — geschützte Untertanenvölker — herabgewürdigt. Der
Islam lehnt daher einen jüdischen Staat in einem Gebiet ab, das er als
Islamisch-arabische Welt ansieht.
Koexistenz durch gegenseitige Anerkennung, Verhandlungen und einen echten
Wunsch, dem Frieden einen Weg zu bereiten ist der Schlüssel zur Aussöhnung
zwischen zionistischen und arabischen Bestrebungen. Der zwischen Israel und Ägypten
1979 unterzeichnete Friedensvertrag bietet ein Modell für eine solche
Koexistenz. Die zionistische Bewegung hat von jeher sowohl vor, wie auch nach
der Errichtung des Staates Israel friedliche und dem beiderseitigen Wohl
dienende Beziehungen zwischen den Völkern und Staaten der Region befürwortet
und angestrebt. Nur wenn alle betroffenen Parteien dieses Ziel entschlossen mit
Wohlwollen und gegenseitigem Respekt angehen, wird ein wahrer Frieden für alle
im Nahen Osten möglich sein.
© 1997 Botschaft des Staates Israel in Berlin
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