Erster islamischer Friedhof eröffnet 11. Rasdschab 1493 (2. Juni 2012) Anmerkungen in [ ]
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Christine Amon berichtet von der Eröffnung
Lob für breite Akzeptanz
Der eigens für die Eröffnung angereiste Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnet das Projekt als mustergültig. Wieder einmal sei hier Vorarlberg Vorreiter gewesen. „Ich habe schon erlebt, dass solche Vorhaben in anderen Regionen zu gross er Aufregung geführt haben.“ Vor allem auch deshalb, weil man glaubte, solche Projekte möglichst schnell und ohne viel Aufmerksamkeit durchziehen zu müssen, um Widerstand zu vermeiden. „In Vorarlberg wurde hingegen ruhig und besonnen agiert sowie eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten gewählt“, meinte Kurz. Wenn man es mit der Religionsfreiheit ernst meine, dann gehöre ein islamischer Friedhof im Land auch dazu. „Die erfolgreiche Verwirklichung des Projektes war nicht selbstverständlich, das muss man ehrlich bekennen“, meinte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei der Eröffnungsfeier. Für die breite Akzeptanz, die dem Bau des islamischen Friedhofes entgegengebracht worden sei, sei auch die gute Zusammenarbeit der Vorarlberger Gemeinden verantwortlich gewesen. „Es gab keinen offiziellen Widerstand gegen das Projekt“, erklärte Wallner. Die zahlreich anwesenden Vertreter der katholischen Kirche sehen mit dem Bau des islamischen Friedhofs die Religionsfreiheit verwirklicht. Fuat Sanac, Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, betonte die Bedeutung des neuen Friedhofes für die Integration: „Früher sagte man immer, Heimat ist dort, wo man geboren ist. Dann meinte man, Heimat sei dort, wo man satt werde. Ich glaube aber, dass Heimat dort ist, wo man gerne begraben sein will, dort, wo man seinen letzten Frieden findet.“
(Als ich vor zehr Jahren schrieb, dass islamische Friedhöfe derzeit in Österreich wichtiger sind wie Moscheen, da lachten noch die Funktionäre der IGGiÖ]
„Messbare Form der Integration“
Für Altachs Bürgermeister Gottfried Brändle ist der Friedhof nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch das Ergebnis von Zusammenarbeit über Grenzen von Religion und Herkunft hinweg. Für Integrationsexperte Attila Dincer ist er messbare Form der Integration: Heimat werde dann zur Heimat, wenn man das Gefühl habe, über den Tod hinaus willkommen zu sein