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Wenn nicht anders erwähnt, entsprechen rechtliche Angaben der Hanifitischen Rechtsschule.         


  Taa'wiil  تأويل   Bedeutung von Worten und Versen des Qur'aan


 

 

Taawiil“ تأويل ist die sinnhafte Deutung von Begriffen und Versen im Qur'aan, insbesondere von den Mutaschabihaat (mehrdeutigen Versen) und speziell von den Ssiffaat (Eigenschaften Allahs), die Begriffe wie "Hand Allahs - يَدُ اللَّهِ", Gesicht, Schienbein, Herabkommen, Istawaa (Setzen) oben, usw., also Begriffe, die auch auf die Schöpfung des Menschen zutreffen und daher Fragen aufkommen lassen.

 

Es gibt kein Hhadiith, in dem ein Ssahhabah den Gseandten Allahs über die Bedeutung der Ssiffaat Allahs - wie etwa die "Hand Allahs" - gefragt hätten. Vermutlich deshalb nicht, weil die Ssahhabah die Worte für die  Ssifaat Allahs intuitiv richtig verstanden, denn der Qur'aan setzte auf die arabische Sprache der Dschahiliijah auf und diese war das natürliche Sprachempfinden der Ssahhaabah und die Araber hatten nicht die Ausrede, den Qur'aan nicht verstehen zu können; warum also hätten die konvertierten Ssahhaabah fragen sollen wenn sie ohnehin intuitiv richtig verstanden? Doch ging dieses natürliche Sprachempfinden der Dschahillija von Generation zu Generation verloren.

 

Sicherlich hat jedes Wort im Qur'aan eine Bedeutung (Taawiil), unabhängig davon, ob es der Mensch versteht oder nicht und sicherlich sagt Allah nichts im Qur'aan damit es der Mensch nicht versteht.

 

Allahs Ssifaat entsprechen Seiner Majestät und nicht Seiner Schöpfung und so ist etwa der Begriff "Hand Allahs" ein Ssifaat Khabariyya  صفات خبرية  (überlieferte Nachricht) - dessen Bedeutung bi-laa kayfa (ohne "Wie") bleiben muss; es sei denn es kommt Taschbiihh (Verkörperung Allahs) auf, was Kufr (Ungläubigkeit) ist und dann muss solchen Aussagen widersprochen werden.

 

Zu sagen: "Allah hat eine Hand“ ist in der deutschen Sprache gefühlsmäßig problematisch, denn das "hat" wird auch für Eigenschaften der Schöpfung verwendet und es kann daher leicht missverstanden werden. Das "hat" wirkt in deutschen Sprache so, als würde man Allah mit der Schöpfung vergleichen, so als ob Allah z.B. ein Körperteil namens "Hand" hätte, doch genau so zu denken ist Taschbiihh (Verkörperung, Anthropomorphismus) bzw. Kufr (Unglaube)

 

 

Von einigen Ssahhaabah ist überliefert, dass sie die Bedeutung (Tawiil ) mancher Ssiffat (Eigenschaften Allahs) erwähnten, vermutlich um aufkommendes Taschbiihh (Verkörperung Allahs) entgegenzuwirken, war doch gerade erst der ganze Götzenkult der Muschrikiin abgeschafft, doch die Erinnerungen warn noch gespeichert.

 

So haben manche Ssahhaabh (Gefährten des Propheten) haben T'awiil angewandt, wenngleich nicht systematisch.

 

يَدُ اللَّهِ فَوْقَ أَيْدِيهِمْ

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Die Hand Allahs ist über ihren Händen.“

(Sura al-Fatḥ 48:10)

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'Abbaas ibn Abd al-Muttalib - möge Allah mit ihm zufrieden sein - sagte dass „Jad-Allah  يَدُ اللَّهِ  Quwwa قوة (Macht) bzw. Niʿma نِعْمَة (Gunst, Segen) bedeutet.

 

كُلُّ شَيْءٍ هَالِكٌ إِلَّا وَجْهَهُ ۚ لَهُ الْحُكْمُ وَإِلَيْهِ تُرْجَعُونَ

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 Alles wird vergehen außer Seinem Angesicht.

Sura al-Qaṣaṣ 28:88

ʿAbdullaah ibn ʿUmar und andere deuteten Wadschhu وَجْهَه ُ  (sein Angesicht) als: „Allah Selbst“ oder „Sein Wesen“, das ewig bleibt bzw. ewig ist.

 

 

الرَّحْمَٰنُ عَلَى الْعَرْشِ اسْتَوَىٰ

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"Der Allerbarmer hat sich über den Thron erhoben."

Sura Ṭaa-Haa 20:5

'Abdullah Ibn ʿAbbaas und Muʿaawiya ibn Abii Sufyaan ( رضي الله عَنهُ ) deutetenIstawaaʾ“ als „Erhabenheit, Herrschaft, Majestät “, jedenfalls nicht als räumliches Sitzen, vielmehr als Transzendenz. Die wörtliche Bedeutung von "Istawaa'" kann "setzen, Sich erheben, vollständig sein, Herrschen, Unterwerfen" sein.

 

 

يَنْزِلُ رَبُّنَا تَبَارَكَ وَتَعَالَى كُلَّ لَيْلَةٍ إِلَى السَّمَاءِ الدُّنْيَا حِينَ يَبْقَى ثُلُثُ اللَّيْلِ الْآخِرُ، فَيَقُولُ: مَنْ يَدْعُونِي فَأَسْتَجِيبَ لَهُ؟ مَنْ يَسْأَلُنِي فَأُعْطِيَهُ؟ مَنْ يَسْتَغْفِرُنِي فَأَغْفِرَ لَهُ؟

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„Allah steigt in der letzten Drittel der Nacht zum untersten Himmel herab.“ (Hhadiith)

'Abdullah Ibn Masʿuud  عبد الله بن مسعود und andere sagten: „Das bedeutet, dass Seine Rahhmah (Barmherzigkeit) und Maghfirah (Vergebung) sich den Menschen nähert.“ - Sie lehnten eine körperliche Bewegung ab.

 

 

وَٱذْكُرْ عِبَادَنَا إِبْرَٰهِيمَ وَإِسْحَٰقَ وَيَعْقُوبَ أُو۟لِى ٱلْأَيْدِى وَٱلْأَبْصَٰر

.„Und gedenke Unserer Diener Ibrahim, Ishaq und Ya'qub, die Besitzer von Händen und Augen waren.“ Surah Sad (38), Vers 45

 

 

Ali erzählte, dass Abu Salih uns berichtete, dass Muawiyah mir erzählte, das Ibn Abbas sagte: (Besitzer von Händen in Sure Saad, 45 bedeutet: „Besitzer von Stärke im Gebet. Und "Sehen" bedeutet "religiöse Einsicht.

 

 

Imaam Abuu Hhaniifa - (80–150 A. H) möge Allah mit ihm zufrieden sein Imaam Abuu Hhaniifa lehnte Tawiil (Deutung) der Siffaat (Eigenschaften) Allahs ab. Er sagte in einem kurzen Werk (das ihm zugeschrieben wird) und den Titel al-Fiqh al-Akbar trägt, u.a:

وله يد ووجه ونفس كما ذكره الله تعالى في القرآن، فما ذكره الله تعالى في القرآن من ذكر الوجه واليد والنفس، فهو له صفات بلا كيف، ولا يقال إن يده قدرته أو نعمته، لأن فيه إبطال الصفة، وهو قول أهل القدر والاعتزال، ولكن يده صفته بلا كيف، وغضبه ورضاه صفتان من صفات الله تعالى بلا كيف.

 

„Und Er hat eine Hand, ein Gesicht und ein Selbst, wie Allah es im Qur’an erwähnt hat. Was Allah im Qur’an über das Gesicht, die Hand und das Selbst erwähnt hat, sind Seine Eigenschaften – ohne ein Wie (bi-lā kaif)

 

Diese Aussage wird von manchen herausgepickt, doch wird die Aussage erst richtig verstanden wenn man weiß, was Imaam Abuu Hhaniifa grundsätzlich in sal-Fiqh al-Akbar  sagt:

 

Er spricht nicht mit einer Rede wie unsere Rede, und Er hört nicht mit einem Hören wie unser Hören. Wir sprechen durch Apparate und Worte, während Allah ohne Apparate und ohne Buchstaben spricht – ohne die Laute von Buchstaben und Worten. Buchstaben sind erschaffen, doch die Rede Allahs ist nicht erschaffen.

und

Wer Allah mit irgendeiner Eigenschaft der Menschen beschreibt, hat Unglauben begangen. Wer dies erkennt, nimmt sich in Acht und meidet eine Rede wie die Rede der Ungläubigen [in dieser Hinsicht], im Wissen, dass Allah – samt Seinen Eigenschaften – nicht wie der Mensch ist.

 

 

Al-Maturiidii – (ca. 238 - 334) einer der wichtigsten hhanafitischen Aqiidah-Gelehrten - schreibt im Kitaab al-Tawhhiid : „Wir bestätigen die Attribute, die durch Offenbarung überliefert wurden, wie Gesicht, Hand, und Selbst – ohne das Wie zu kennen und ohne sie mit der Schöpfung zu vergleichen.“ Er interpretiert (Tawiil) aber bei Bedarf metaphorisch – z. B. "Hand" als „Macht“ oder „Gnade“. Er betont, dass Allah nicht körperlich ist und dass solche Begriffe nicht wörtlich zu verstehen sind. Die Maturidyyyah - also die Nachfolger von Abuu Manssuur al-Maaturiidii  - akzeptieren die „Hand“ als Attribut, interpretiere sie aber bei Bedarf (Tawiil), um Missverständnisse zu vermeiden. Er betont, dass Allah nicht wie die Schöpfung ist und dass metaphorische Deutungen (Tawiil) erlaubt sind, wenn sie dem Text nicht widersprechen.

 

Al-Aschʿarii -  (ca. 260 - 324) einer der wichtigsten hhanafitischen Aqiidah-Gelehrten -  schreibt im Buch "Maqalaat al-Islaamiyyiin wa al-Ibaana": „Wir sagen, dass Allahs "Hand" ist wie Er es gesagt hat und wir fragen nicht nach dem Wie (bi la kaifa).“ Die späteren Aschʿariyyah neigten zur metaphorischen Deutung (Tawiil), wie etwa das die "Hand Allahs" „Macht“ oder „Gunst“ bedeutet um jegliche körperliche Vorstellung zu vermeiden.

Al-Ghazaali (ca. 450 AH - 505) erklärt in al-Iqtiṣaad fī al-Iʿtiqaad, dass Begriffe wie „Hand“ metaphorisch für Macht, Kontrolle oder Gnade stehen können, aber man darf sie nicht weginterpretieren.

 

Die Salafiijah von Heute (gesitige Nachfolger von Ibn Taymiijahs), betrachten die Jad-Allah (Hand Allahs)“ als Ssifaat Allahs (Eigenschaften Allahs) und lehnen jedwede metaphorische Deutungen formal ab, betonen aber gleichzeitig, dass die "Hand Allahs" nicht wie die des Menschen sei, sondern eben "anders". Aber genau dieses "anders" macht die Hand Allahs zu etwas Geschaffenen, doch erkennen sie ihren Widerspruch nicht. Das "anders" ist hier das Tawiil (Deutung), doch "Deutung" lehnen sie ab; Widerspruch über Widerspruch. So ist ist der Vorwurf von Taschbiihh (Verkörperung Allahs) berechtigt.

 

 

880

Irrlehren der Salafiiyah : Taschbiih oder physische Eigenschaften Allahs.

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Salafiiaah (Salafis) vertreten die Irrlehre, dass Allah physische Eigenschaften wie Körpermaße, Gesicht, Hände, Augen hat und oben und nicht unten ist, also auch Örtlichkeit andichten. Diese Irrlehre wird Taschbiih genannt. Weil die Salafiiyah manmche der  Eigenschaften Allahs  (welche durch Gleichnisse (Mutaschabihaat) im Qur'aan und Hadiithen angedeutet sind) physisch verstehen und damit Allah konzeptionell in seine Schöpfung inkarnieren, betreiben sie für sie selbst versteckten Schirk (Götzendienst). Das geht so weit, dass sie sagen, dass Adam und Allah die selbe Körpergröße hatten.

 

 

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Taschbiih - Lehrgang im Salafyyjah - Klassenzimmer

Ein „Hardcore-Salafi“ drillt seinen Schülern ein, dass Allah ein Gesicht und Gliedmaßen hat; es ist schwer zu glauben, dass diese Verkörperung Allahs  (Taschbiih) von niemand in dieser "Schulklasse" bemerkt wurde.