Sünde ist Selbstbetrug. Wenn der Dieb stielt, dann erwartet er einen Vorteil durch das Gestohlene, so wie der Lügner durch das Gelogene. Es tritt eine Blindheit ein, denn wenn der Dieb seinen Selbstbetrug sehen könnte, würde er nicht stehlen.
Der
Gesandte
Allahs
Sünden (Plural:
Dhunuub ذنوب) sind
Handlungen durch welche sich der Sünder selbst und eventuell auch
anderen in der spirituellen Beziehung zu seinem Schöpfer schädigt. Vorausgesetzt der Sünder ist ein
Mu'min (Gläubiger), dann kann er wissen,
welche Handlungen
Alllah
Es gibt leichte und schwere Sünden, doch allen ist der Selbstbetrug und die Abweichung vom geraden Weg (Ssiraat al mustaqiim) gemeinsam. Leichte Sünden, welche ständig wiederholt werden können zu schweren Sünden werden, doch außer Schirk (Götzendienst) macht keine als Sünde gesehene Handlung zum Kafir. Über Sünder darf kein Takfir gesprochen werden, solange sie nicht den Islam als verbindliche Wahrheit leugnen. Solange der Gläubige bzw. Muslim seine Sünden also nicht als solche leugnet, also dafür im Jenseits mit Strafe rechnet, bleibt er ein Gläubiger bzw. gilt in der Gesellschaft als Muslim auch wenn er für seine Sünden in das Höllenfeuer kommt, so kommt er irgendwann wieder heraus. Wenn aber ein Muslim eindeutige Sünden leugnet, gilt er als Murtadd (Abtrünniger). Wer Allahs Schöpfung anbetet, der ist Götzenanbeter bzw. begeht die unverzeihliche Sünde welche Schirk genannt wird und ist damit kein Muslim. Der Ungläubige (Kafir) als auch der Murtadd befinden sich im Zustand des Kufr (in der Leugnung Allahs und/oder Seines Gesandten), so dass selbst dann, wenn er im Übrigen sündefreie leben und viele guten Taten verreichten würde, sein Leben nach dem Tod (Aakhirah) nicht in das Paradies (Dschannah) führt, sondern auf Dauer in das Bereich des Höllenfeuer (Dschahannam). Sünden (also Lügen, Stehlen und Unzucht usf.) hingegen sind - abgesehen von Götzendienst - Selbstbetrug und keine Handlungen die einem aus dem Islam hinausführen, solange die Sünden geleugnet wird.
Sünden sind Handlungen mit denen sich der Mensch auf seinem spirituelle Pfad schadet und seine Lebensqualität verringert. Wer aber vom sakralen Weg wegschaut und ihn folglich leugnet, der überlistet sich selbst. Selbst kleine, ständig wiederholte Sünden können dazu führen, dass der Wanderer von der Orientierungslinie (Schar'iiah) so weit abkommt, dass er sie nicht wieder findet. Der Mensch ist insbesondere dort den Versuchungen ausgesetzt wo und wenn er keine Gefahr zum Sündigen vermutet, und wenn er zwischen Recht und Unrecht auf Grund seiner Bedürfnisse und Lüste unterscheidet. Die erste Sünde die Allah verzieh, das war die von Adam und Hawwa (Eva), (Q 2:36–38), durch welche sie veranlasst waren, das Paradies zu verlassen. Jeder Mensch wird sündenfrei geboren und niemand trägt die Sünden eines anderen. Nach und nach wird aber das lichte Herz mit dunklen Flecken (also durch Sünden) geschwärzt.
Die Orientierungslinie nicht zu verlassen bedeutet, alles
was Allah erlaubt hat zu akzeptieren und sich derart im Einklang mit
der Schariiah (oberflächlich meist mit "Islamisches
Recht" übersetzt) zu befinden, sich also Allah ergeben und
nur dadurch
Frieden zu erlangen. Allah hat den Menschen durch den
Qur'aan und Seinen
Gesandten
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