Wenngleich das Wort "muslim" eine arabisches ist, so ist dessen Bedeutung doch in allen Sprachen zu finden. Metaphysisch betrachtet waren Muslime immer diejenigen, welche jeweils die letzten (sie erreichenden) Offenbarung als Wahrheit annahmen. So waren etwa die Nachkommen des Propheten Yaqub's - Friede mit ihm - Muslime (Gottergebende) weil sie der Thora bzw. ihrem Propheten Moses - Friede mit ihm - folgten. Und diejenigen, welche dann dem Propheten Jesus - Friede sei mit ihm - folgten, waren wiederum Muslime und diejenigen, welche dem letzten Propheten Muhammad - der Friede und Segen Gottes seien auf ihm - folgten sind wiederum Gottergebene bzw. Muslime. Geschichtlich betrachtet wird von "Muslimen" bzw. von "dem Islam" meist erst ab der Offenbarung des Qur'aan's bzw. dem letzten Propheten Muhammad - der Friede und Segen Gottes seien auf ihm - gesprochen. Das ist zwar auch richtig, aber relativiert die spirituelle Realität und ist daher irreführend. Islamrechtlich gelten all diejenigen als Muslime, welche sich sprachlich zum Islam bekennen, ungeachtet was in ihren Herzen ist. Diejenigen unter den Muslimen, deren Herzen sich wahrhaft ergeben haben, gelten als Mu'min (Gläubig), doch ist das eine spirituelle Qualitäz und keine rechtliche Bezeichnung.
Wikopedia: Im Koran wird zwischen Muslimen, die sich rein formal zum Islam bekennen, und wirklichen Gläubigen (mu'min) unterschieden:
– Sure
49:14-15
„Wir haben den Islam angenommen“ (aslamnā), das Bekenntnis zum Islam, ist nur eine Äußerung (qaul = „Parole“), Glaube (īmān) dagegen ist sowohl Äußerung als auch Tat. Die Annahme des Islam durch verbale Bekundung während Mohammeds Wirken war zunächst die Garantie dafür, dass die arabischen Stämme der Arabischen Halbinsel von den Muslimen weiter nicht mehr bekämpft wurden. Damit stuft der Koran den Glauben höher ein als den bloß formalen Eintritt in den Islam. Die Exegese interpretiert an dieser Stelle das Schlüsselwort aslamnā („wir haben den Islam angenommen“) nicht nur in dem sonst üblichen Sinne der Unterwerfung unter den (einzigen) Gott, sondern versteht die Worte der Beduinen im Sinne von „sich ergeben“ und „kapitulieren“ (istaslamnā) aus Furcht vor Gefangenschaft und weiterer kriegerischen Auseinandersetzung. Die Sufis unterscheiden ebenfalls zwischen einem Muslim und einem „Gläubigen“. Nach ihrer Auffassung unterwirft sich ein Muslim lediglich äußerlich den Geboten Gottes, ein Gläubiger glaubt jedoch auch unerschütterlich daran und ist sich dessen bewusst, dass er ununterbrochen „vor seinem Schöpfer steht“.
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