|
|
|
Ssalaah
صلاة
ist nicht identisch mit Du'aa' دُعَاء
doch im Deutschen heißt beides "Gebet".
فَإِذَا قَضَيۡتُمُ ٱلصَّلَوٰةَ فَٱذۡڪُرُواْ ٱللَّهَ قِيَـٰمً۬ا
وَقُعُودً۬ا وَعَلَىٰ جُنُوبِڪُمۡۚ فَإِذَا ٱطۡمَأۡنَنتُمۡ فَأَقِيمُواْ ٱلصَّلَوٰةَۚ إِنَّ ٱلصَّلَوٰةَ كَانَتۡ عَلَى ٱلۡمُؤۡمِنِينَ كِتَـٰبً۬ا مَّوۡقُوتً۬ا١
Und wenn ihr das Gebet verrichtet habt, dann gedenket Allahs im Stehen, Sitzen und im Liegen. Und wenn ihr in Sicherheit seid, dann verrichtet das Gebet; wahrlich das Gebet zu bestimmten Zeiten ist für die Gläubigen eine Pflicht. Surahtu-n-Nisa / Vers 103
Wer die Verpflichtung zum Ssalaah leugnet,
der ist nicht Muslim auch wenn
er behauptet an Allah zu glauben und sein
Ssalahh (Ritualgebet) in einem metaphysischen Sinn anders als der
Gesandte Allahs gelehrt hat, zu verrichten meint. (Hhadiith Dschibriil)
Verzeichnis
Vorbedingungen welche für die Verrichtung das Ssalaah erfüllt sein müssen.
Das Ssallaah muss in einer bestimmten Art und Weise verrichtet werden.
Das Ssalaah صلاة (Ritualgebet) ist ein Zusammenführen von physischen und geistigen Wahrnehmungen und eine Grenzlinie zwischen Gläubigen und Ungläubigen.
Jedes Ssalaah (Ritualgebet) besteht grundsätzlich aus:
Sprechen
Stehen
Verbeugen
Prostration Sujood سُجود -
Sitzen
Kopf drehen
Die
rituelle Anbetung
Allahs in der überlieferten Form heißt
As-ssalaah, was der
Wortwurzel nach etwa "verbeugen,
strecken" bedeutet und hier als "Ritualgebet"
bezeichnet wird
und
fünf mal am Tag eine
Pflicht (Fardt)
für Erwachsene Muslime ist. Das tägliche Ritualgebet ist im
festgelegten Zeitrahmen (Awqaat)
in Richtung
(Qiblah),
also zur
Ka'aba in Mekka
zu verrichten.
Es gibt - entsprechend der Sunnah des
Gesandten Allahs
- Ritualgebete (Ssalaah), die allein und solche die -
wenn möglich - in der Gemeinschaft verrichtet werden.
Die fünf täglichen Pflichtgebete - wenn möglich in Gemeinschaft zu verrichten.
.
Ssalatu-l-Dschum'a صَلَاةُ الْجُمُعَةِ Freitagsgebet (Pflicht für Männer)
Ssalatu-l-Dhuhr صَلَاةُ الظُّهْرِ Mittagsgebet
Ssalatu-l-'Assr صَلَاةُ الْعَصْرِ Nachmittagsgebet
Ssalatu-l-Maghrib صَلَاةُ الْمَغْرِب Sonnenuntergangsgebet
Ssalatu-l-'Ischaa' صَلَاةُ الْعِشَاء Nachtgebet
Andere Gemeinschaftsgebete
Ssalatu-l-'Iidu-l-Fitrصَلَاةُ عِيدِ الْفِطْر ِ Gebet zum Fest des Fastenbrechens
Ssalatu-l-'Iid-ul-Adthha صَلَاةُ عِيدِ الْأَضْحَى Opferfest-Gebet (ʿIid al-Adthhaa)
Ssalatu-l-Dschanaazah صَلَاةُ الْجَنَازَةِ Totengebet
Ssalatu-l-Taraawiihh صَلَاةُ التَّرَاوِيحِ Nachtgebet im Ramadan
Ssalaah al-Istisqaaʾ صَلَاةُ الْاسْتِسْقَاء Bitte um Regen in Zeiten der Dürre. Istisqaa
Individuell zu verrichtende Gebete Ssalawaat
صلوات
Tahhiyyatu-l-Masdschid تحية المسجد Begrüßung der Moschee
.
Es
ist eine Sunnah, Tahhiaatul-Masdschid unmittelbar nach dem Betreten
einer Masdschid (Moschee) verrichten, sei denn, der Imaam hat
bereits mit der Khutbah
(Ansprache) des Ssalaatu-l-Dschum'ah (Freitagsgebets) begonnen oder
eines der fünf Ssalaats im Dschamaa' wird bereits verrichet;
vermutlich gilt das auch für einen öffentlichen Musallah
(Gebetsraum).
Warum
In
den heute üblichen
"Landesprachen-Ansprachen" vor der Pflicht-Kkhutbah wird ebenfalls
das Wort Allahs verkündet und es ist dann zumindest respektlos,
Tahhiaatul-Masdschid zu verrichten, ganz abgesehen davon, dass auch
umgekehrt eine Ansprache das individuelle Gebet stört.
3_15
Ssalaatu-t-Tasbiihh
صلاة التسبيح Vergebungs - Ssalaah.
Ssalaatu-l-Ttasbihh wird verrichtet, um Vergebung aller großen und kleinen, absichtlich oder unabsichtlich, öffentlich und geheim begangenen Missetaten zu erlangen. Es wird überliefert, dass Rasuulullah, der Friede und Segen Allah ’s sei auf ihm, seinen Onkel Abbas, Allah’s Wohlgefallen sei auf ihm, lehrte, das Ssalaahtu-Tasbihh in folgender Weise zu verrichten:
Vier Rak'ah in jedem Rak'ah nach dem Qiraat (Rezitation) des Qur'aan ist folgendes Tasbihh 15 Mal zu sprechen:
SUBHAAN ALLAH WAL HAMDULILLAH WA LA ILAHA ILLA ALLAHU WA ALLAHU AKBAR
In Rukuu' wird Tasbihh erneut zehn Mal rezitiert dann in qaumah zehn Mal, in sadschdah zehn Mal, in dschalsah, zehn Mal, im zweiten Sadschdah zehn Mal und dann in der sitzenden Stellung nach dem zweiten sadschdah zehn Mal. In jedem rak'ah wird dieses tasbih 75 Mal rezitiert; und in vier rak'ah ist die Gesamtzahl 300 tasbihs.
Sollte dies überhaupt möglich sein, sollte dieses ßalaah jeden Tag verrichtet werden oder einmal in der Woche oder einmal im Monat oder einmal im Jahr oder zumindest einmal im Leben.
Es ist vorzüglich, wenn vier der musaabihaat surahs in den vier rak'ah des ßalaah ul tasbih rezitiert werden. Es gibt sieben dieser surahs: bani israiil,hadid, hashr, saff, dschum'ah, tahaabun, 'aala (eine leichtere masnuun Rezitation wird von Abdullah ibn Abbas wie folgt erzählt: surah takaatduhr, surah 'asr, Kaafiruun, surah ikhlaas).
Ssalaatu-l-Witr
Ssalaah al-Tahadschud صلاة التهجد Nachtgebet vor Fadschr Tahadschud
Ssalaah al-Dtuhhaa صلاة الضحى Vormittagsgebet (zwischen Sonnenaufgang und Dhuhr)
Ssalaah al-Taubah صلاة التوبة Reuegebet – bei persönlichem Fehlverhalten Taubah
Ssalaah al-Istikhaarah صلاة الاستخارة Entscheidungsgebet – bei persönlichen Fragen. Istikhaara
Ssalaah al-Hhaadschah صلاة الحاجة Gebet bei besonderem Bedürfnis Haadschat
Ssalaah al-Tasbiihh صلاة التسبيح Hochverdienstliches Nafl-Gebet mit intensiver Lobpreisung – besser allein.
Ssalaah al-Awwabiin صلاة الأوابين Nafl-Gebet nach Maghrib, empfohlen als individuelles Gebet.
Ssalaah al-Khusuuf صلاة الكسوف) صلاة الخسو) Sonnen- und Mondfinsternis – (Hanifi nur individuell, andere auch gemeinsam) Khusuuf
Sadschdah al-Tilaawah سجدة التلاوة Niederwerfung beim Rezitieren eines bestimmten Verses – erfolgt individuell.
Das Ritualgebet ist eine Verbindung von Überzeugung, Hingabe und Handlung
und erfordert Kenntnisse um es richtig, also entsprechend der
Sunnah durchzuführen.
Das Ritualgebet ist fünf mal am Tag eine Pflicht
(Fard), die allein oder
in der Gruppe (Dschama') durchgeführt werden, doch kann es
auch freiwillig (nafil) und beliebig oft gebetet werden.
Die Einzelheiten zur Durchführung beruhen auf dem, was der Engel
Dschibraiil dem
Gesandten Allahs
vorgezeigt hat. Eigene rituelle Reinheit (Tahara), Reinheit
des Gebetsplatzes und Bedecken des Körpers sind Voraussetzung.
Gedenken Allahs (Dhikru-l-Llaah), Demut
(Khaaschu'u),
Gottesfurcht (Taqwaa),
Dankbarkeit (Schukr), Absicht (Niyyah), Richtung (Qiblah),
Eröffnung (Takbir), , Rezitieren (Qiraat)
des Qur'aan im Stehen (Qiaaam),
Verbeugen (Ruk'u), Niederwerfen (Sadschdah), Bezeugen (Taschahud)
im
Kniesitz
(Dschalsah) und Grüssen (Salaam)
zum Abschlusssind
Bestandteile des Ritualgebets. Die innere Perfektion der
Anbetung, der Dienerschaft ist
Ihhsaan.
Der Gesandte Allahs (Rasuulu-l-Llah) sagte: "
Ihhsaan ist Allah anzubeten als würdest du Ihn sehen und wenn du Ihn nicht
sehen kannst, dann sicherlich sieht Er dich."
Die
Hauptaktion ist eine Aktualisierung des Urvertrag.
Der in Liebe seinem Herrn
Unterworfene ist der
'Abdullah, (der Diener
bzw. der Anbeter Allahs),
er ist Sein Diener und sein Leben gehört seinem Schöpfer. Diese Dienerschaft in
Liebe,
das
Dhikru-l-llah, ist
Voraussetzung zur echten Lebensqualität,
zum
inneren Frieden. Allah
in Demut anzubeten ist die höchste Aktionskunst, die Hauptaktion. Nicht sind
es aber die eigenen Anstrengungen
welche zur Erkenntnis
Ma'arifah
(Gnosis)
führen, sondern einzig allein die Gnade Allahs
.
Wer aber Illusionen anhängt - wie etwa einem selbstständigen Urknalls - der verfängt er sich leicht in eine als von Gott unabhängige, selbstständig, zufällig geglaubte Entwicklung der "Mutter Natur" und betet damit insgeheim das Geschaffene an und das ist versteckter Schirk (Götzendienst). In diesem Zustand wäre die Hauptaktion (As-ssallah) nur Gymnastik oder gesellschaftliches Kulturereignis. Die Hauptaktion ist die setzt die Anerkennung der Allmacht Gottes voraus und dieses Bewusstsein kann in alle Handlungen schlüpfen bis alles insgeheim zur Anbetung wird. Hier kommt aber schnell die Einflüsterung des Schaitdaan, welcher mit diesem Argument das Ritualgebet als überflüssig zu erklären und oft erfolgreich abschaffen versucht. Seine getäuschetn Opfer sagen dann: "Ich bete, aber anders."
Im heutigen Europa, wo Sinnlichkeiten und die niedere Seelenkunde (Psychologie) wie Türsteher vor der Erkenntniswelt wachen und den Qur'aan zu einem chemischen Prozesse im Hirn reduzieren, entstehen trotzdem manchmal kleine Spiegelpunkte in den Herzen der ehrlich Suchenden.
Muhammad Abu Bakr Müller
Das Ssalaah ist die rituelle
Form der Anbetung des einzigen Gottes,
der die Menschen in diesem Sinn erschaffen hat. Im Ssalaah findet eine
Verschmelzung von Absicht, Demut, Rezitation und Bewegung statt, sofern es
richtig ausgeführt wird. Oftmals
wird ssalaah einfach mit "Gebet" übersetzt, doch präziser ist
"Ritualgebet" zu sagen, denn der Ausdruck "Gebet" wir auch auch für das
individuelle Bittgebet, welches auf arabisch "Du'aa"
heisst, verwendet. So kommt es vor, dass manche die sich als
Muslime ausgeben, auf die Frage ob sie "beten" sagen: "Ja", meinen damit
aber nicht das verpflichtende ssalaah, sondern ihre individuelle
Vorstellung von "Gebet" und denken eventuell dass dieses ihre Pflicht
ersetzt, während der Fragende getäuscht wird, doch sie täuschen sich diese
letztlich nur selbst mit dieser Sprachspielerei. Allah braucht das Ssalaah
der Menschen nicht, aber der Mensch braucht es.
Die arabische Form des Verbs ist ssalla / صلى und bedeutet "verrichten, durchführen, aktiv sein". In der Wortwurzel verstecken sich mehr Bedeutungen wie z.B. "(den Esel) vorwärts treiben, auf den Rücken schlagen, den Rücken senken, sich verbeugen, krümmen, segnen, dicht folgen, werfen, niederwerfen, spannen usw.; auch in der arabischen Dichtung vor der Offenbarung kommt ssalla vereinzelt vor.
Wie das Ssalaah im Detail durchzuführen ist, das hat der Engel Dschibraiil
dem Gesandten Allahs,
Muhhammad
vorgezeigt und ist - je nach
Madhhab (Rechtschule) - in seinen Einzelheiten
von Generation zu Generation durch Nachahmung (Taqliid)
weitergegeben worden.
Mittels Adhaan (Gebetsruf) werden Muslime fünf mal am Tag zum Ssalaah in die Moschee gerufen bzw. daran erinnert.