Hydraulic
Minaar
Ein Modell
für Gebiete der demokratischen Religion.
Wenn Ungläubige in seelischen
Aufruhr geraten sobald Muslime eine Moschee oder gar ein Minarett planen, so
nennen sie allerlei Gründe,
warum sie dies verhindern wollen.
Der wahre Grund jedoch ist, dass sie Anhänger der
demokratischen Religion sind, diese besonders durch Minarette gefährdet
sehen und deshalb schützen wollen. In ihren
Vorstellungen hat Demokratie nichts mit
Religion zu tun,
was Erklärungen oder gar einen
Dialog unmöglich macht so Demokratie tatsächlich längst zu einer
Religion mutierte.
Genauer gesagt, das Instrument Demokratie ist eigentlich keine
Religion, während aber das Medium Demokratie, also die Metapher im
gesellschaftlichen Diskurs fraglos zur Religion mutierte und ihre Priester
immer fanatischer werden und immer mehr Kriege mit immer mehr Toten für die
Demokratie führen.
8364
Hydraulic Minaar
100
x 100 mm | Bleistift auf Papier | Skizze | 1428 (2008) |
Islam ist die sakrale
Lebensqualität und wer sich dieser Lebensqualität bewusst wird, der fragt
niemanden,
inwieweit Demokratie
und Islam vereinbar sind, es sei denn, er will sich bei
Ungläubigen
mit solchen Fragen profilieren oder
er ist sich einfach nicht bewusst, was er da fragt -
und das ist das Wahrscheinlichere. Niemand fragt,
ob Autofahren mit dem Straßennetz vereinbar ist;
unterbricht ein Muslim aber seine Arbeit für das zeitlich festgelegte
Ritualgebet, so
muss er befürchten, dass er wegen Unvereinbarkeit mit seiner Arbeit
gekündigt wird
- obwohl Arbeit und
Gebet sehr gut vereinbar sind; das einst berühmte "ora et labora"
(bete und arbeite) wurde noch so lange gelehrt, solange die Demokratie noch
keine Religion war; heute heißt es nur mehr "labora",
bzw. Wirtschaftswachstum oder Wirtschaftskrise. Menschenrechte, wo sind sie,
wenn ein Muslim seine Arbeit für die
Hauptaktion
nicht unterbrechen darf, gleichgültig ob es sich
um ein demokratisches der königliches Diktat handelt? Inwieweit also
Demokratie mit Islam vereinbar ist, ist eine absolut unsinnige Frage.
Da gibt es nichts zu vereinen oder zu trennen; was es gibt
sind konkrete
Handlungen von Menschen,
die
ein
Muslim eben richtig oder falsch findet und das ist auch für
einen Ungläubigen nicht anders. Inwieweit aber die demokratische
Religion und der
Islam
Ähnlichkeiten aufweisen, darüber möge jemand seine Dissertation schreiben
- für Muslime ist das kein Thema, sondern Zeitverschwendung. Jeder
-
auch der ungebildete Muslim weiß, dass islamische
Gelehrte nie befugt waren,
an den überlieferten Grundlagen des
Glaubens oder an Teilen der
Schar'iah
irgend etwas zu verändern, wenngleich in jedem Jahrhundert solche
Bestrebungen Anhängerschaften gewannen und
- neuerdings
- der
lehrstuhlträchtige
Euro-Islam, der einen Islam nach der "Aufklärung" vorgaukelt,
sowie
ähnlich
Gruppierungen,
die im Namen des Islam entstanden sind.
Integration bedeutet
eigentlich, das Fremde solange zu akzeptieren und respektieren, bis
man es als dazugehörig empfindet. Muslimische Immigranten anpassen zu wollen
ist hingegen eine Perversion und eine Missachtung der Menschenwürde und
erinnert an die Idee von der deutschen Rasse, nur dass damals
-
genau umgekehrt
- sich
Juden nicht anpassen durften.
Jeder
Mensch hat die Anlage zu faschistischem Verhalten, doch ist es Muslimen
untersagt, diese versteckten Triebe auszuleben, wie der
Gesandte Allahs
in seiner Abschiedrede erklärte: "Ein
Araber ist nicht vorzüglicher als ein Nichtaraber, noch ein Nichtaraber
vorzüglicher als ein Araber; Ein Schwarzer ist nicht vorzüglicher als ein
Weißer, noch ein Weißer als ein Schwarzer, außer durch Frömmigkeit! ..."
In Seelen, in
denen das Christentum durch Aufklärung und Evolution längst zur
Folklore
geworden
war, konnte sich
Demokratie sehr leicht von
dem was sie ursprünglich war - nämlich ein hierarchisches Instrument - zu
einer Religion entwickeln; denn der Mensch braucht,
wie die Luft zum Atmen, auch ein geistiges Medium, mittels dessen er
sich orientieren und selbst definieren kann, sei es noch so profan oder
nichts sagend;
der Glaube an Gott und Seine Offenbarung sind dazu keine Voraussetzung.
Demokraten assoziieren die Anfange ihre Religion mit der
französischen Revolution, eine extrem blutiges Ereignis.
Nun soll diese Religion
aber nicht durch andere Religionen gefährdet oder verwässert werden und so macht es Sinn für
deren Anhänger, wenn sie Muslime etwa fragen, ob
der Islam mit Demokratie vereinbar ist, denn sie sind überzeugt, dass Demokratie keine Religion
sei und denken dabei eher an Wahlen und Freiheit usf.. Insgeheim aber ahnt aber der gläubige Demokrat
die sakrale Dimension des Islam, an die unauslöschliche
Erinnerung an seinen Urvertrag,
die er verscharrt hat damit er sie leugnen kann. Religion
ist Lebensweise und
keineswegs nur das, was
irgendwo in einer Nische "privat" gemacht wird. Wer
das Leben des Propheten Muhammad und seiner
Gefährten
genauer
anschaut, erkennt, wie er sie im Kontext größter
Feindseligkeiten die echte Lebensqualität
verkörperten hat und bis heute allen Muslimen Vorbild ist. Das macht
deutlich, dass es nicht die (politischen) Umstände, sondern der gelebte
Imaan (Glaube) ist, welcher die echte Lebensqualität ausmacht. Muslime können
also im Reich demokratischer Diktatoren, in einem Königreich oder in einem
Khalifat leben. Belastungen sind Teil der Qualität, welche Prüfung
heißt.
Seitens der Rechtsgelehrten ist es eher die Frage, was einen Muslim
legitimiert in
Daru-l-Kurf (Herrschaftsgebiet der Ungläubigen) auf Dauer zu
leben,
als die Überlegung ob Demokratie und Islam vereinbar sind, denn Religion und
Politik unterscheiden sich nur insofern, als das eine das Sakrale und das
andere das profane Erleben der Ereignisse beschreibt bzw. als
wissenschaftlichen Diskurs in den Vordergrund stellt. Sobald in einem Herzen
etwas sakrales musealisiert, kann es nicht mehr sakral sein und die
Wissenschaftliche Untersuchen, der gedankliche Austausch darüber wird zum
profanen Geschwätz, bzw. zu einem säkularen geschichtlichen Einordnen, da ja
was anderes in der Distanz nicht mehr möglich ist; sakrale Lebensqualität
hingegen ist geschichtslos, denn was existiert, das existiert nur durch das
Angehaucht des Nichts vom göttlichen Willen.
Und
wer hat schon die Verfassung - also das, worin eine Demokratie angeblich
verankert ist - gelesen oder diese - wenn gelesen – verstanden, um sie
beurteilen zu können? Ich
selbst habe die Verfassung nicht gelesen, doch habe ich wiederholt
den charakterlich noblen Ausführungen von Verfassungsrichtern zugehört und
da insbesondere jenen des Ludwig Adamovich, wobei die Ähnlichkeit mit
Islamischer Gelehrsamkeit in gewissen Aspekten des Diskurses - in Fragen die
die
'aqiidah
(Glaubensbasis)
betreffen - deutlich wird. Und das, obwohl die
christliche Offenbarung im Demokratismus nur mehr insoweit vorhanden
ist, als Fragmente
davon in die Verfassung einflossen und sich etwa in sozialen
Komponenten niederschlugen. Ja, sicherlich, es ist ein Unterschied zwischen
einer Demokratie im Kontext der letzten Offenbarung und einer Demokratie im
Kontext eines vorgestellten Urknalls; zwischen einem Turm als Sendeanlage,
der beliebige Funksignale von sich gibt und einem Turm, der für den
Adhaan (Gebetsruf)
errichtet wurde, auch wenn beide Türme gleich aussähen. Das eine mal
ein Instrument und das andere mal ein "angebetetes" Instrument der
Kommunikation. Oder geistiger Selbstmord durch Unterhaltung, wie hier Neil
Postman sagen
würde.
Und bei genauer Untersuchung des Vorganges, der "wählen" genannt
wird, zeigt Salim Spohr, dass in der Demokratie eigentlich
"niemand Verantwortung trägt"
Letztlich stirbt der Demokrat
für das, was er glaubt, auch wenn er als "christlicher" Soldat
beauftragt wurde in Afghanistan oder im Iraq mit Bomben die Demokratie zu
verbreiten oder dort für Europa zu verteidigen. Was aber ist es dann,
dass sich eine Mehrheit
durch Vorwände wie "gestörtes Landschaftsbild" in
Rage bringen lässt, wenn sie vom Bauvorhaben einer Moschee oder
gar eines Minaretts hört?
Es ist das Blinken in ihrem Innersten, dort wo sie den
Urvertrag verscharrt halten
und dadurch ihre zur Religion mutierte Demokratie gefährdet sehen.
Es ist die Angst vor dem Aufdecken der wahren Verfassung in ihren
Herzen, die sie vor ihrer Existenz unterzeichnet hatten. Davor hat der
Gegner von Minaretten in Wahrheit Angst und nicht eigentlich vor den
Minaretten oder der Moschee, wo dann der Urvertrag durch die Hauptaktion
täglich fünf Mal bestätigt wird und ihr inneres Blinken
symbolisiert. Und der gläubige Demokrat hat in Wahrheit auch nicht
Angst vor den Türken oder den Arabern, die sich, egal wie unangepasst sie
sind,
weder in ihren edlen Taten noch in ihren Gaunereien grundsätzlich von
Österreichern oder Europäern unterscheiden. Islam kann nur freiwillig
angenommen werden; Demokratismus hingegen tritt zunehmend als
Glaubenszwang auf - wie zuletzt in Österreich, als von islamischen Religionslehrern
einschriftliches Bekenntnis zur "Demokratie" eingefordert wurde, andernfalls
sie gekündigt würden. Was ist das für eine Paranoia,
die schon den Geruch des Faschismus an sich hat?
Bevor Allah den Menschen geschaffen
hatte,
stellte Er allen noch ungeschaffenen Arwah (Geister/Seelen)
der ungeborenen Menschen - also auch jenen aller heute lebenden Ungläubigen
- die Frage:
"alastu birabbbikum" (Bin Ich nicht euer Herr?)
und alle bezeugten mit "qaloo
bala
shahidna"
dies
("ja, wir bezeugen dies");
Das ist die Urverfassung und seit
damals hat jeder Mensch diese
Urverfassung in seinem Herzensgrund eingebrannt. Und wie auch immer
sich jemand mit dem
Erforschen der kleinsten Teilchen der Schöpfung abzulenken versucht indem er
etwa einen Tunnel in einen Kreis gräbt um die Teilchen zu beschleunigen - er
kann die Verfassung seiner Existenz nicht auslöschen und sie blinkt und
blinkt und blinkt,… auch wenn sie noch so tief verscharrt wird. Und
weiter ist in dieser Verfassung festgelegt, dass Allah den Menschen nur
deshalb erschuf, damit die
Dschinn und die Menschen Ihn
anbeten, .... um Ihn womöglich zu erkennen. Damit die Anbetung für den
Menschen möglichst vorteilhaft ist, hat Allah das Ritualgebet (As-Ssalaah) zur Pflicht gemacht. Die Stirn wird in der Hauptaktion bis
auf die
Erde gebeugt, auf die Erde, aus der Er den Menschen erschuf. Und
dieses
Berühren des Bodens mit der Stirn, das Herunterbringen des Hochmuts,
das Sich-in-Demut- Niederwerfen vor Allah, seinem unsichtbaren
Schöpfer, dieser Moment in der Hauptaktion heisst sadschdah. Vom Wort
sadschdah
wiederum leitet sich das Wort
Masdschid
ab, welches den besonderen Bezirk bezeichnet, der für die Anbetung Allahs
bestimmt wird und zu Deutsch "Moschee" heisst. Ob nun
eine Mauer um, oder ein Dach über der Moschee errichtet wird, das ist kein
Kriterium einer Moschee; entscheidend ist der festgelegte Bezirk, auch wenn
die ganze Erde prinzipiell ein Bezirk der Niederwerfung ist. Die Moschee ist
nicht nur rituelle Erleichterung, Konzentrationshilfe und Entspannung,
sondern auch ein Ort der Versammlung der Gläubigen.
Die Moschee wird nicht eigentlich von den Steinen, aus denen sie gebaut ist
gebildet, sondern sie bezeichnet die sakrale Dimension, welche vom
Erdmittelpunkt bis zum baitu-l-mâmuur (dem viel besuchten Haus)
reicht; und diese Achse - ist sie einmal etabliert - darf nicht mehr
entfernt werden. Die bekannteste Moschee,
die Urmoschee, ist die
Masdschid-al-Hharaam
in Mekkah, in deren offener Mitte, die Heilige Kaâbah steht. Während der Hauptaktion ist die Qiblah (Ausrichtung) der
Gläubigen die kaâbah, so dass alle anderen Moscheen eine Erweiterung
der
Msdschid-al-haraam in Mekkah sind und
es verständlich wird, warum die gesamte Welt eigentlich ein Ort der
Hauptaktion ist und wer hat nicht schon Muslime im Park
oder auf Rettungskomplettn oder in Guantanamo mit der Stirn auf dem
Boden gesehen; wahrlich Allah hat Seine Diener reichlich beschenkt. Die
Ka'abah symbolisiert das Zentrum aller Moscheen und die Ausrichtung der
Anbetung. Das Wort
Moschee kommt also von masdschid (Ort der Niederwerfung) und
Masdschid
kommt von sadschdah, was die Niederwerfung
in Demut vor Allah ist.
Das Minaar (das Minarett) aber,
das dient zum Herbeirufen der Gläubigen zur Hauptaktion, welche das
Vergnügen im Zustand der Schwäche ist und auch Ungläubige werden durch
den
Adhaan (Gebetsruf) erinnert,
dass sie doch die Wahrheit, die sie in sich selbst verscharrt halten,
freilegen mögen. Dieses verscharrt Halten heißt
Kufr und
es bezeichnet die Leugnung
der Urverfassung zwischen dem Schöpfer und jedem einzelnen Menschen.
Die Ablehnung und die Angst vor Moscheen und besonders vor Minaretten kommen
auf wegen der davon ausgehenden Erinnerung an
den Urvertrag. Insbesondere das Minarett,
welches vor allem zur besseren Hörbarkeit des Gebetsrufes dient und
auch das Auffinden einer Moschee
erleichtert, hat heute für Ungläubige eine starke symbolische Wirkung
bekommen,
da es an die einzig unbegrenzt wahre Verfassung erinnert. Keineswegs
ist die gestörte Landschaft oder die fremde Kultur die wahre Ursache, welche
zu demokratischen Ablehnungen führt, wenn Muslime irgendwo eine Moschee mit
Minarett planen. Nein - es ist die Leugnung der Einheit Allahs, das
Verscharrt-halten der Urverfassung, doch sprachlich getragen von
Argumenten der demokratische Religion.
Das hydraulische Minarett
ist also ein Entgegenkommen, eine architektonische Notlösung für die
beschriebenen seelischen Umstände und an der Datenbank der amtlichen
Statistik anzuschliessen. Entsprechend dem muslimischen Bevölkerungsanteil
hebt sich das
hydraulic.minaar, also das hydraulische Minarett nach und nach
aus dem Boden. Wenn etwa die Hälfte der Bevölkerung Muslime sind - und das
soll nach diversen Berechnungen auch in Österreich eintreten - dann
sollte das Minarett auf Grund der demokratischen Verhältnisse bereits
gänzlich hochgefahren sein. Die Symbolkraft eines Minaretts ist gross und der
Ruf zum Gebet ist zum Vorteil Ungläubiger, deren
Befürchtungen eigentlich im Widerspruch
zu ihrer eigenen Glaubenslehre - der demokratischen Religion -
stehen: "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Die angeblich durch
Minarette bedrohte christliche
Kulturlandschaft ist also nur ein zu berücksichtigender Vorwand auf
den Muslime mit dem hydraulic.minaar ihre Rücksicht zum Ausdruck bringen
ohne aber deshalb auf die Symbolik und Funktion hoher Minarette zu
verzichten. Vorerst bleiben die hydraulischen Minarette gänzlich oder
teilweise unter der Erdoberfläche, doch werden sie -
gekoppelt mit dem zunehmenden muslimischen Bevölkerungsanteil -
langsam hochgefahren.
Mögliche technische, bzw. architektonische Ausführungen hydraulischer
Minarette könnten im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt werden.
Muhammad Abu Bakr Müller
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