Lob und Preis sei Allah,
der einzig in Sich selbst existiert, wohingegen alles andere das Sein durch Ihn erhält. Alles bedarf
Seiner für Entstehen und Bestand; Er hingegen hat keine
Bedürfnisse.
Er ist Einzig in Seinem Wesen, Seinen
Eigenschaften und Seinen Handlungen.
Er hat niemanden und nichts in irgend einer Angelegenheit
zum Partner. Sein Bestehen und Leben gehören zu jenen
Kategorien, in die das Bestehen und Leben der erschaffenen
Dinge nicht zu reihen sind. Sein Sehen, Hören und Seine
Macht, Sein Wollen und Seine Rede sind gänzlich anders als
Sehen, Hören, Macht, Wollen und Rede des Erschaffenen.
Abgesehen von der Gleichheit der Begriffe gibt es weder
Gemeinsames noch Gleiches.
Seine Handlungen und Eigenschaften, so wie auch Sein Wesen
sind ohne Form und entziehen sich jedem Vergleich. Zum
Beispiel ist die Eigenschaft des Wissens, wie sie dem
Allmächtigen zu eigen ist, ein ewiges Merkmal. Es ist ein
"nicht zusammengesetztes", aktives Bewusstsein, dem jede
Information, vom Beginn bis zum Ende der Zeit,
einschließlich der ähnlichen und gegenteiligen Zustände, in
allen Phasen, mit den sich, im Ganzen wie im Detail und
jedes zu seiner bestimmten Zeit, in einem einzigen Moment,
bekannt sind. So weiß Er z.B., dass Zaid eine bestimmte Zeit
zu leben hat und zu bestimmter Zeit zu sterben hat usf. In
gleicher Weise ist Seine Rede eine "nicht zusammengesetzte"
Rede, was eine Besonderheit der offenbarten Bücher
(Offenbarungen) ist.
Schöpfung (Formen und in das Sein bringen) ist
eine nur Ihm zugehörende Eigenschaft. Was sollte dieses Abhängige sein,
welches fähig wäre, etwas anderes Abhängiges zu erschaffen?
Abhängigkeiten, seien sie nun Zufälle, Realitäten oder von Menschen aus
freien Stücken gesetzte Handlungen, sind zur Gänze Seine Schöpfung. Er
hat einerseits Seine [vom Menschen
wahrnehmbare] Handlungen mit Ursachen und
Umständen verschleiert, und andererseits ist genau all dies der Beweis,
dass alles Sein Handeln ist.
Es ist eine Eigenheit Allah’s,
wann immer einer Seiner Untertanen eine bestimmte Handlung
beabsichtigt, Er diese Handlung erschafft und entstehen
lässt. Auf Grund dieses Anscheins von Wille und
Einflussnahme wird das Individuum
kasib (Aneigner) genannt und
in diesem Sinne wird er gelobt oder getadelt, belohnt oder
bestraft;
[... es sind die Absichten, welche den Handlungen einen Wert
geben]
Es ist
Kufr
(Unglaube)
anzunehmen, dass irgend etwas anderes als Allah, der wirkliche Schöpfer irgend eines Teiles
der Schöpfung wäre.
Allah, der Höchste, ist über körperlicher
Inkarnation weit erhaben, und in gleicher weise ist nichts
in der Lage, in Ihm zu inkarnieren.
Allah, der Höchste, Umgibt (muhhiitd
مُحِيط ) alle
Dinge und ist Mit
und Nahe allem was existiert, durch ein Umgeben, ein
Mitsein und ein Nahesein, wie es Ihm eigen ist; nicht in
einer Weise, wie wir es mit unserem begrenzten Verstand
begreifen können; - dies wäre Seiner Heiligkeit nicht
zukommend.
Allah,
der Höchste, ist Erhaben über jegliche Visionen, die
Suufis in ihren
Meditationen über Allah
erlangen mögen. So ist es wesentlich, an das Unsichtbare,
Verborgene (Ghaib)
zu glauben. Was der Suufi
in seinen Meditationen sieht, ist lediglich eine Vorstellung
oder Vortäuschung. Letztlich ist es ja genau die Lehre der
Suufis, dass all diese Visionen unter den
Negationsbegriff "laa" fallen, und für nichtig
erklärt sind. (Bezogen auf das Wort "laa" in der
kalimah
(Spruch):
"laa ilaaha illa-l-llah"
(Kein Gott außer Gott.)
Des weiteren ist es unser Glaube, dass der Allmächtige
tatsächlich alle Dinge Umgibt und ihnen tatsächlich Nahe
ist, auch wenn wir die volle Bedeutung dieser Aussage nicht
verstehen. Gleichermaßen ist das "Sitzen" des Allmächtigen
auf dem Thron ('Arsch) Allah’s"
gegenwärtig im Herzen jedes Gläubigen, Sein Niederkommen zu
dem niedersten Himmel im späteren Teil der Nacht und andere
derartige Aussagen, wie die Erwähnung "Seiner Hand" oder
"Seines Gesichtes", welche durch Qur'aan oder Hhadiith
uns erreichten, nicht in ihrem wörtlichen Sinn zu
verstehen, sowie wir auch keine Anstrengungen unternehmen
sollten, dies zu interpretieren (Tawiil). Wir sollen
einfach den Glauben daran entwickeln und uns davor schützen,
etwas zu glauben, was in Wirklichkeit falsch ist und daher
die Interpretation dieser Dinge dem Wissen des Allmächtigen
überlassen. In diesen Angelegenheiten ist des Menschen
Anteil, so wie auch der der Engel, nur Unwissenheit und
Verwirrung. Die Offenbarungen und Überlieferungen zu leugnen
ist Kufr
(Unglaube), und zu versuchen, sie (die hier angesprochenen Aussagen)
zu erklären bedeutet verstärkte Ignoranz.
Diejenigen, die am Hofe des Herrn als Seher
bestätigt sind, wagen nichts weiteres zu behaupten, als „Er Ist“.
Es gibt auch noch eine andere Art des Umgebens und der Nähe
des Allmächtigen, was aber eine gesonderte Kategorie ist,
welche mit der obigen Erwähnung nur den Namen gemeinsam hat
und welche den besonderen Untertanen, nämlich den Engeln,
den Propheten und den Heiligen zukommt. Trotzdem, auch der
einfache Muslim ist nicht ohne Anteil an dieser Nähe, denn
die Stufen der Nähe zu Allah
sind unendlich. Wie nahe auch jemand zu
Allah
sein mag, es gibt immer noch Raum für ein
Näher. Maulaana Rumi schrieb: "Bruder,
unendlich groß ist der Hof des Herrn. Je näher du kommst,
umso weiter musst du noch gehen."